US-Vergleich kostet Boehringer fast eine halbe Milliarde

Boehringer Ingelheim greift zur Beilegung tausender Klagen in den USA im Zusammenhang mit seinem Schlaganfallmittel Pradaxa tief in die Tasche. Das Unternehmen schloss einen umfassenden Vergleich über umgerechnet 470 Mio. €. Kläger in den USA hatten das Schlaganfallmittel für schwere und zum Teil tödliche Blutungen verantwortlich gemacht. Ihr Vorwurf: Boehringer habe nicht ausreichend über das Risiko möglicher Blutungen informiert. Das Familienunternehmen war zuletzt mit rund 4000 Klagen konfrontiert.

"Das ist ein wichtiger Vergleich, der uns den Weg nach vorne hin freimacht", sagte Boehringer-Chefjustiziar Andreas Neumann der Nachrichtenagentur Reuters. Ohne eine Einigung hätte dem Familienunternehmen womöglich ein jahrelanger Prozessmarathon bevorgestanden. Der erste exemplarische Schadenersatzprozess war für diesen August angesetzt worden.

Ein Schuldeingeständnis ist mit dem Vergleich nicht verbunden. Erst vor wenigen Wochen hatte Boehringer von der US-Gesundheitsbehörde FDA Rückendeckung für Pradaxa bekommen. Der Nutzen des Präparats für Patienten sei nach wie vor größer einzustufen als die mit einer Behandlung verbundenen Risiken, hatte die Behörde geurteilt. Dabei wertete sie Daten von 134.000 älteren Patienten auf mögliche Gefahren hin aus. "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass wir mit Pradaxa ein starkes Produkt haben", sagte Boehringer-Chefjustiziar Neumann.

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