TUIS-Werkfeuerwehren sind seit 40 Jahren ein verlässlicher Partner

Das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem TUIS der chemisch-pharmazeutischen Industrie hat die Feuerwehrmesse Interschutz zum Anlass genommen, auf 40 Jahre Kooperation mit Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren zurückzublicken.

Seit Gründung von TUIS 1982 haben die Chemie-Werkfeuerwehren den öffentlichen Gefahrenabwehrkräften bei Transport- und Lagerunfällen mit Chemikalien in rund 36.420 Fällen geholfen; davon circa 28.900-mal telefonisch, 1.630-mal mit einem TUIS-Berater vor Ort. In rund 5.890 Fällen leisteten die TUIS-Werkfeuerwehren technische Hilfe mit Mannschaft und Gerät. „Mit Pragmatismus, Chemie-Know-how und Spezialgeräten haben wir Berufs- und Freiwillige Feuerwehren unbürokratisch unterstützt und so Menschen und Umwelt vor möglichen weiteren Schäden bewahrt“, betonte Peter Schäfer, Vorsitzender des Arbeitskreises TUIS im Verband der Chemischen Industrie (VCI), vor Journalisten in Hannover.

Schäfer verwies weiter auf die vielfältigen Entwicklungen von Spezialgeräten durch die Chemie-Werkfeuerwehren. Hierzu zählen Spezialpumpen, eine Chlor-Absorptionsanlage sowie TUIS-Rüstwagen, die besondere Bergefässer, Mehrzweckflansche und Folientrichter oder auch 120 verschiedene Übergangsstücke für Schlauchkupplungen umfassen, um für alle in Europa vorhandenen Tankanschlüsse gerüstet zu sein. „Wir sind also Kuppler in schwierigen Fällen“, sagte Schäfer.

Im Jahr 2021 leistete TUIS in 515 Fällen bundesweit freiwillige Hilfe (2020: 434 Fälle). Im Detail betrachtet, reichte in 431 Fällen eine telefonische Auskunft (Stufe 1) aus, 32-mal half ein TUIS-Berater direkt vor Ort (Stufe 2) und in 52 Fällen mussten die TUIS-Werkfeuerwehren technische Hilfe leisten (Stufe 3). Zu den häufigsten technischen Hilfeleistungen zählten im vergangenen Jahr das Abdichten von Leckagen und das Umpumpen der Ladung aus undichten Gebinden, defekten Containern oder nicht mehr fahrfähigen Fahrzeugen. Auslöser waren Unfälle, Materialschäden und in sehr seltenen Fällen eine mangelnde Ladungssicherung.

Mit Blick auf die Herausforderungen der Zukunft ging Schäfer auf den Generationenwechsel bei den Chemie-Werkfeuerwehren sowie den öffentlichen und Freiwilligen Wehren ein. Die Chemie-Werkfeuerwehren müssten verstärkt Überzeugungsarbeit leisten, um geeignete Nachwuchskräfte zu finden. Auch der Wandel der Mobilität stelle die TUIS-Experten vor neue Aufgaben. „Wir werden Ausrüstung und Einsatzkonzepte anpassen und weiterentwickeln, um auch künftig bestmöglich helfen zu können. Dies gilt bei Einsätzen, die Fahrzeuge mit Brennstoffzellen oder Lithium-Ionen-Akkus betreffen“, erläuterte Schäfer.

Hintergrund: Das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem
1982 hat der VCI in enger Zusammenarbeit mit den Innenministerien der Länder das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem TUIS ins Leben gerufen, um ein flächendeckendes, freiwilliges Hilfeleistungssystem bei Transport- und Lagerunfällen mit Chemikalien in Deutschland aufzubauen. TUIS bietet bundesweit rasche, qualifizierte und unbürokratische Hilfe bei Transportunfällen mit chemischen Produkten an. Dafür stehen Werkfeuerwehren und Spezialisten wie Chemiker, Toxikologen, Ökologen und Fachleute aus der Produktion zur Verfügung. Rund 130 Unternehmen der deutschen chemischen Industrie gehören TUIS an. TUIS bietet rund um die Uhr an 365 Tagen ein dreistufiges Hilfeleistungsangebot an:

1. Stufe: Telefonische Beratung
2. Stufe: Beratung durch Experten am Unfallort
3. Stufe: Technische Hilfe am Unfallort
 

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Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI NRW)

Landesverband Nordrhein-Westfalen
40219 Düsseldorf
Deutschland

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