06.08.2021 • NewsWackerEBIT EBITDABilanz

Starke Kundennachfrage beflügelt Wacker

Die Wacker Chemie hat das 2. Quartal 2021 mit deutlichen Zuwächsen beim Umsatz und beim Ergebnis abgeschlossen. Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1.501,0 Mio. EUR (Q2 2020: 1.072,4 Mio. EUR). Das sind 40% mehr als im Vorjahr.

Gegenüber dem Vorquartal (1.359,6 Mio. EUR) ist der Umsatz um 10% gewachsen. Ausschlaggebend für diesen kräftigen Anstieg war die starke Nachfrage der Kunden. Während im 2. Quartal 2020 die Auswirkungen der Corona-Pandemie das Geschäft von Wacker erheblich gebremst hatten, sind im Berichtsquartal die Absatzmengen in nahezu allen Produktsegmenten deutlich gewachsen. Positive Produktmixeffekte und bessere Preise - vor allem für Solarsilicium, aber auch für viele Produkte der Chemiebereiche - haben den Umsatz ebenfalls erhöht. Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung etwas gebremst.

Wacker hat im 2. Quartal 2021 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 326,6 Mio. EUR erwirtschaftet und damit den Wert des Vorjahres (105,4 Mio. EUR) verdreifacht. Maßgeblich für diesen starken Zuwachs waren in erster Linie die im Jahresvergleich deutlich höheren Absatzmengen und Preise für Solarsilicium. Gestiegene Absatzmengen und bessere Preise im Chemiegeschäft sowie die sehr hohe Auslastung der Produktionsanlagen haben das EBITDA ebenfalls positiv beeinflusst. Negativ ausgewirkt haben sich dagegen die stark gestiegenen Rohstoffpreise. Gegenüber dem Vor-quartal (246,4 Mio. EUR) ist das EBITDA um 33% gewachsen. Für das Berichtsquartal ergibt sich im Wacker-Konzern eine EBITDA-Marge von 21,8% (Q2 2020: 9,8%). Im Vorquartal hatte sie 18,1% betragen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summiert sich im Berichtsquartal auf 233,7 Mio. EUR (Q2 2020: 1,8 Mio. EUR). Das sind 231,9 Mio. EUR mehr als vor einem Jahr und entspricht einer EBIT-Marge von 15,6% (Q2 2020: 0,2%). Gegenüber dem 1. Quartal 2021 (154,9 Mio. EUR) ist das EBIT um 51% gewachsen. Neben den bereits genannten Faktoren haben auch die im Jahresvergleich niedrigeren Abschreibungen das EBIT positiv beeinflusst. Sie beliefen sich im Berichtsquartal auf 92,9 Mio. EUR (Q2 2020: 103,6 Mio. EUR). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals summiert sich auf 178,8 Mio. EUR (Q2 2020: 4,5 Mio. EUR) und das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 3,50 EUR (Q2 2020: 0,07 EUR).

Seine am 16. Juni angehobene Jahresprognose hat der Münchner Chemiekonzern bestätigt. Demnach wird der Umsatz im Gesamtjahr bei etwa 5,5 Mrd. EUR liegen (2020: 4,69 Mrd. EUR). Das EBITDA wird 2021 voraussichtlich zwischen 900 Mio. EUR und 1,1 Mrd. EUR liegen (2020: 666 Mio. EUR). Die weiterhin guten Preise für Polysilicium und die starke Nachfrage in den Chemiebereichen sind die Gründe für die höheren Erwartungen. Gleichzeitig belasten jedoch höhere Rohstoff-preise und negative Währungseffekte das EBITDA voraussichtlich mit mehr als 300 Mio. EUR. In der aktuellen Prognose ist diese Entwicklung berücksichtigt.

„Wir befinden uns zur Jahresmitte auf einem sehr guten Kurs und 2021 kann ein ausgezeichnetes Jahr für Wacker werden“, sagte Konzernchef Christian Hartel am Donnerstag in München. „Besonders erfreulich hat sich unser Geschäft mit Polysilicium entwickelt. Ein wesentlicher Treiber ist hier die hohe Qualität unseres Materials für hocheffiziente Solarzellen und für die Halbleiterindustrie, verbunden mit der sehr starken Nachfrage unserer Kunden in einem engen Markt.“

Gut gelaufen ist nach Hartels Worten auch das Chemiegeschäft. In allen Geschäftsbereichen seien die Umsätze klar über Vorjahr. Bei Siliconen, so Hartel, profitiere Wacker vor allem von seinen margenstarken Spezialitäten, aber auch bei Standardsiliconen sei der Bedarf der Kunden sehr hoch. Bei Dispersionspulvern und Dispersionen konnte das Unternehmen seine Absatzmengen ebenfalls stark steigern, speziell im asiatischen Raum. „Hier zahlt sich die breite Anwendungsbasis unseres Produktportfolios aus. Dass unsere Silicone und Polymerprodukte weltweit in vielen Schlüsselindustrien unverzichtbare Grundstoffe für innovative Lösungen sind, ist ein entscheidender Faktor für unsere starke Geschäftsentwicklung“, betonte der Konzernchef. „Gut entwickelt hat sich auch das Geschäft mit biotechnologisch hergestellten Produkten.“

Mit Blick auf die weiteren Geschäftserwartungen des Unternehmens hob Hartel die laufenden Maßnahmen zum Kapazitätsausbau hervor: „Unsere Investitionen über alle Regionen hinweg dienen dazu, unsere führenden Marktpositionen gezielt weiter auszubauen und die anhaltend hohe Nachfrage unserer Kunden zu bedienen. Dazu haben wir eine Reihe wichtiger Projekte auf den Weg gebracht.“ Nach Hartels Angaben investiert Wacker in diesem Jahr allein an seinem weltweit größten Standort Burghausen rund 150 Mio. EUR in Kapazitätserweiterungen für Silicone im Rahmen der Spezialitätenstrategie des Unternehmens. „In Nünchritz läuft der Bau von zwei Anlagen, die innovative Lösungen im Bereich von Bauanwendungen und Industriebeschichtungen sowie für Kleb- und Dichtstoffe liefern werden“, so Hartel weiter. „In Amsterdam investieren wir in neue Anlagen für Biopharmazeutika, Impfstoffe und lebende mikrobielle Produkte. Und an unserem chinesischen Standort Nanjing errichten wir derzeit einen neuen Dispersionsreaktor und einen neuen Sprühtrockner für Dispersionspulver. China ist der weltweit größte Markt für Bauanwendungen, auf den 20% aller Bauinvestitionen entfallen. Unser Kapazitätsausbau in Nanjing stärkt unsere Position als Weltmarktführer bei Dispersionen und Dispersionspulvern auf Basis von Vinylacetat-Ethylen.“

Foto: Wacker
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