Richard Geiss optimiert Kolonnenpark
Eine neue Ventilbodenkolonne sorgt für gesteigerte Anlageneffizienz bei gleichzeitig minimiertem Energieverbrauch und weniger Destillationsabfällen je Charge.

Richard Geiss hat den Kolonnenpark am Sitz in Offingen (Bayern) durch eine neue Ventilbodenkolonne weiter optimiert. Die neue Kolonne sorgt für gesteigerte Anlageneffizienz bei gleichzeitig minimiertem Energieverbrauch und weniger Destillationsabfällen je Charge. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Lösemittelspezialist nun noch flexibler auf Recyclinganfragen der Kunden reagieren kann. Die Destillationskolonne ersetzt eine alte Kolonne und modernisiert den Anlagenpark zur Aufbereitung von Lösemitteln. Rund 750.000 EUR wurden in den Kolonnentausch investiert.
„Die neue Kolonne ist ein weiteres Puzzleteil, um unserer Vision CO2-neutraler Lösemittel in höchster Qualität noch ein Stück näherzukommen. Dafür modernisieren wir unseren Anlagenpark kontinuierlich“, erklärt Bastian Geiss, geschäftsführender Gesellschafter von Richard Geiss. „Vor 50 Jahren haben wir mit einer Kolonne gestartet. Mittlerweile haben wir in Offingen zwölf Destillationskolonnen zur Lösemittelaufbereitung im Einsatz.“
Der Kolonnentausch wurde in Eigenregie und mit eigenem Personal unternommen. Die neue Kolonne ist seit August 2025 in Betrieb, und zwar im Bereich der brennbaren und leicht entzündlichen Lösemittel – mengentechnisch der größte Bereich des Lösemittelrecyclers in Offingen.
Ventilbodenkolonne für erhöhte Trennleistung
Die Neuheit im Kolonnenpark in Offingen ist eine 26 m hohe Ventilbodenkolonne mit 50 Böden, was eine erhöhte Trennleistung zur Folge hat. An der Aufarbeitungsleistung mit maximal 1.000 kg/h hat sich, im Vergleich zur alten Anlage, jedoch nichts geändert. Dank der neuen Kolonne ist die Stofftrennung beim Recycling von Altware zudem rechnerisch besser nachvollziehbar – für eine höhere Reinheit der Lösemittel und höchste Qualität der Destillate.
Schnelle Umstellung für mehr Flexibilität
Auch das Umstellen von einem Lösemittel auf ein anderes bzw. von einem zum nächsten Destillationsschritt geht in der neuen Kolonne noch einfacher: „Wir sind jetzt deutlich schneller und haben vom ersten Liter an eine top Qualität des Destillats“, freut sich Andreas Krebs, Assistent der Betriebsleitung. Statt ehemals in rund acht Stunden klappt der Umstellungsprozess in der neuen Kolonne in einer Stunde. „Das macht uns noch flexibler für Recyclinganfragen unserer Kunden“, ergänzt Veit Jähne, Betriebsleiter und Prokurist von Richard Geiss. Und weil es auf dem Firmengelände in Offingen eine zweite baugleiche Kolonne (Kolonne F) gibt, ist die Flexibilität in der Aufbereitung dementsprechend groß.
Nachhaltigkeit und CO2-Fußabdruck
Nicht nur bei der Trennleistung, Anlageneffizienz und Umstellung überzeugt die neue Kolonne, sondern auch in punkto Nachhaltigkeit. Ihre verbesserte Isolation verhindert Wärmeverluste und dank des modernen Energiemanagements können die Energieflüsse direkt online eingesehen werden. „Wir müssen uns nicht mehr, wie bei der alten Kolonne, auf Kalkulationen und Tests verlassen, sondern können direkt den Ist-Energieverbrauch im Destillationsprozess messen. Daraus können wir wiederum den Product Carbon Footprint unserer Destillate berechnen“, so Veit Jähne.
Als erster Hersteller überhaupt ermittelt das Unternehmen für jeden Kunden und jedes Rezyklat individuell den sog. Product Carbon Footprint und setzt diesen in Vergleich zu neu produzierter Ware. Den Kunden werden dafür spezielle CO2-Urkunden ausgestellt.









