04.11.2013 • News

Maues Raffinerie-Geschäft drückt Gewinn der Ölmultis

Die Ölbranche eint derzeit ein Problem: Ihr setzen Überkapazitäten im Raffinerie-Geschäft zu. Der Gewinn von Weltmarktführer Exxon Mobil brach deshalb nach Angaben von Donnerstag im dritten Quartal um 18% auf 7,9 Mrd. US-$ ein. Der Überschuss in der Raffineriesparte schrumpfte um mehr als 80%. Beim europäischen Branchenprimus Royal Dutch Shell sank der Gewinn ohne Sonderposten um knapp ein Drittel auf 4,5 Mrd. US-$. Bei dem französischen Rivalen Total fiel das Ergebnis um ein Fünftel.

Den europäischen Anbietern setzt zu, dass vor allem die USA weniger Benzin importieren. Denn die Raffinerien dort haben ihre Kapazitäten für die Herstellung von Diesel und Benzin deutlich ausgebaut. Auf der Förderseite hatten sich die Konzerne lange auf dem stetig steigenden Ölpreis ausgeruht, der wie selbstverständlich die Gewinne sprudeln ließ. Exxon kam aber zu Gute, dass das Unternehmen zuletzt wieder intensiv in die Erschließung neuer Vorkommen investierte - allein von Januar bis September 33 Mrd. US-$. Im abgelaufenen Quartal trug dies bereits Früchte - die Produktion stieg erstmals seit zwei Jahren. Den Anlegern gefiel dies, die Aktie legte 1% zu.

Exxon profitierte zudem auch von guten Geschäften mit bestehenden Ölquellen in Australien, Kanada und Nigeria. Im afrikanischen Nigeria hatten hingegen Rivalen wie Shell große Schwierigkeiten mit Produktionsausfällen, unter anderem wegen Sabotage und Öldiebstahl aus angezapften Leitungen.

Bei Europas zweitgrößtem Ölkonzern Total brach der bereinigte Nettogewinn in den drei Monaten bis Ende September um rund 1/5 auf 2,7 Mrd. € ein. "Die Raffineriemargen sind extrem schwach", erklärte Finanzchef Patrick de La Chevardiere. Bereits Mitte Oktober hatte Total mitgeteilt, dass die Marge auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen sei.

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