08.05.2025 • NewsLenzingBilanzEBIT EBITDA

Lenzing erzielt deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung

Lenzing hat ihre Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2025 weiter verbessert, obwohl die Erholung der weltweiten Textilmärkte in der Berichtsperiode nach wie vor nur sehr langsam und ungleichmäßig erfolgte.

Während der positive Trend bei den verkauften Mengen anhielt, blieb das Preisniveau konstant auf niedrigem Niveau. Die Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten waren weiterhin hoch.

Die Umsatzerlöse stiegen im ersten Quartal 2025 um 4,8% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 690,2 Mio. EUR. Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 118,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 156,1 Mio. EUR. Darin enthalten sind auch positive Sondereffekte aus dem Verkauf von überschüssigen EU-Emissionszertifikaten in Höhe von 25,5 Mio. EUR und der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes von biologischen Vermögenswerten in Höhe von 9,2 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 10,8 auf 22,6%. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 74,3 Mio. EUR (nach EUR 1,5 Mio. EUR im ersten Quartal 2024) und die EBIT-Marge betrug 10,8% (nach 0,2% im ersten Quartal 2024). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 35,1 Mio. EUR (nach minus 17,8 Mio. EUR im ersten Quartal 2024). Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich ebenfalls stark und lag mit 31,7 Mio. EUR (nach minus 26,9 Mio. EUR im ersten Quartal 2024) erstmals seit dem dritten Quartal 2022 wieder im positiven Bereich.

„Die Lenzing Gruppe hat ihren Erholungskurs im ersten Quartal des Jahres 2025 fortgesetzt und dank unseres Performance-Programms deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen erzielt“, sagt Rohit Aggarwal, CEO der Lenzing Gruppe. „Die Unsicherheit der Märkte und damit auch die eingeschränkte Ergebnisvisibilität haben sich durch eine zunehmend aggressive Zollpolitik weiter verschärft. Daher werden wir nicht nachlassen und die eingeleiteten Maßnahmen entschlossen umsetzen, um den Turnaround vollständig zu vollziehen und unsere Position als führendes integriertes Faserunternehmen weiter zu stärken.“

Das Performance-Programm der Lenzing Gruppe ist ganzheitlich mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen ausgelegt. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free Cashflow durch eine gesteigerte Profitabilität sowie nachhaltige Kostenexzellenz ab. Zur Stärkung des Vertriebs werden zahlreiche Aktivitäten wie die Gewinnung von Neukunden für die wichtigsten Fasertypen und die Expansion in bisher kleineren Märkten, die sich bereits positiv auf der Umsatzebene auswirken, unternommen. Darüber hinaus erwartet der Vorstand deutliche Kosteneinsparungen. Im Geschäftsjahr 2024 konnten bereits über 130 Mio. EUR realisiert werden, ab dem laufenden Geschäftsjahr strebt Lenzing jährlich wiederkehrende Kosteneinsparungen von über 180 Mio. EUR an.

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im ersten Quartal 2025 bei 47,1 Mio. EUR (nach 120,7 Mio. EUR im ersten Quartal 2024). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei minus 36,1 Mio. EUR (nach minus EUR 32,8 Mio. EUR im ersten Quartal 2024). Der Free Cashflow war mit 14,5 Mio. EUR (nach 87,3 Mio. EUR im ersten Quartal 2024) ebenfalls positiv. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei minus 19 Mio. EUR (nach 11,1 Mio. EUR im ersten Quartal 2024).

Der Liquiditätsbestand (einschließlich liquider Wechsel) reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2024 geringfügig um 2,6% auf 439,9 Mio. EUR per 31. März 2025. Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im ersten Quartal 2025 aufgrund der weiterhin reduzierten Investitionstätigkeiten auf 32,7 Mio. EUR (nach 33,4 Mio. EUR im ersten Quartal 2024). Lenzing legte im Jahr 2024 im Rahmen ihres Performance-Programms, und nach den erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre, einen klaren Fokus auf Maintenance- und License to operate-Projekte.

Ausblick
Der IWF korrigierte seine Wachstumsprognosen für dieses und das nächste Jahr deutlich auf 2,8 bzw. 3,0% nach unten. Die Eskalation der internationalen Handelskonflikte und eine drohende Rückkehr der Inflation werden als wesentliche Gefahren für das weltweite Wachstum beurteilt.

In Zeiten der Unsicherheit und hohen Lebenserhaltungskosten ist zu erwarten, dass die Konsumenten vorsichtig und sparsam bleiben, mit negativen Auswirkungen auf das Konsumklima und die Kaufneigung. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.

Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle rechnen Analysten in der laufenden Erntesaison 2024/2025 nach vorläufigen Schätzungen mit einem leichten Anstieg der Lagerstände auf ca. 18,8 Mio. t.

Lenzing wird ihr Performance-Programm konsequent fortführen und erwartet, weitere Kostenpotenziale zu heben sowie die Umsatz- und Margengenerierung weiter zu verbessern.

Unter Abwägung der genannten Faktoren bestätigt die Lenzing Gruppe die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr.

Der aktuelle Zollstreit und das hohe Maß an damit verbundener Unsicherheit dämpfen aber die Erwartungen und schränken die Ergebnisvisibilität weiter ein.

Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer Strategie sehr gut positioniert und forciert sowohl profitables Wachstum mit Spezialfasern als auch den weiteren Ausbau der Marktführerschaft im Bereich Nachhaltigkeit.

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