Kunststoffindustrie wichtiger Teil der hessischen Wirtschaft

Die Kunststoffindustrie in Hessen ist ein wichtiger Teil des verarbeitenden Gewerbes. Die Bedeutung der Branche für die Wirtschaft betonte auch der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in seinem Grußwort anlässlich einer Veranstaltung des Arbeitgeberverbandes HessenChemie und des Kunststofferzeugerverbands PlasticsEurope Deutschland am Mittwoch in Wiesbaden: „Kunststoffe treiben in vielen Wirtschaftszweigen von der Medizintechnik bis zur Mobilität Innovationen an. Wir brauchen aber auch Innovationen, um Kunststoffe effizienter zu produzieren und umweltverträglicher, vor allem besser recycelbar und damit zu einem Teil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu machen. Das ist eine entscheidende Frage für die Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffindustrie.“ Rund 70 Teilnehmer von Unternehmen, Hochschulen, Politik und Medien folgten den Ausführungen des Ministers und den anschließenden Vorträgen zu Rahmenbedingungen, Trends und Innovationen der Branche.

Auf das Minister-Grußwort folgte die Keynote des Vize-Präsidenten der TU Darmstadt und langjährigen Leiters des Deutschen Kunststoff-Instituts Prof. Dr. Matthias Rehahn, der einen Abriss über moderne Kunststoffanwendungen, den aktuellen Stand der Polymerforschung und Trends für die Zukunft gab. Rehahn zeigte auf, warum Kunststoff der Werkstoff des 21. Jahr-hunderts ist, der den technologischen Fortschritt wie kaum ein anderes Material befeuert und immer wieder Antworten auf Herausforderungen und Megatrends findet. Auch aus der eigenen Erfahrung heraus referierte Rehahn zum einzigartigen Zusammenspiel von Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft in vielen Regionen Hessens – ein entscheidender Erfolgsfaktor, der das Bundesland zu einem starken und innovativen Standort für die Branche macht.

Dies bestätigte auch Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland: „Alle Unternehmen innerhalb der Kunststoffindustrie, aber insbesondere die kleinen und mittleren profitieren von der guten Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, nur so bleibt die Branche innovations- und wettbewerbsfähig. Die enge Verzahnung aller gesellschaftlichen Akteure macht dabei den Erfolg aus und wird mit dieser Veranstaltung weiter gefördert.“

Im Rahmen der Veranstaltung zeigte Dirk Meyer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeber-verbandes HessenChemie, die Herausforderungen und Chancen der Arbeitswelt von morgen auf. Die Kunststoffverarbeiter sind in der Wertschöpfungskette eng mit der chemischen Industrie verbunden, jedoch deutlich stärker mittelständisch geprägt. „Die aktuellen Heraus-forderungen für die kunststoffverarbeitenden Unternehmen sind die Entwicklung innovativer Anwendungen, hoher Kostendruck und die Fachkräftesicherung. Die Digitalisierung der Arbeitswelt fordert die Branche, bietet aber auch große Chancen für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit,“ führte Dirk Meyer weiter aus.

Kunststoff in Hessen – Trends, Innovationen, Nachhaltigkeit
Am 8. Februar 2017 boten der Arbeitgeberverband HessenChemie und PlasticsEurope Deutschland mit „Kunststoff in Hessen“ ein ganz besonderes Forum für regionale Entscheider. In Übersichtsvorträgen und Impulsreferaten wurde die Bedeutung der Kunststoffindustrie herausgestellt und die Innovationsfähigkeit der Branche verdeutlicht. Dabei zeigte sich insbesondere die Vielseitigkeit der Kunststoffindustrie. Neben Gebäuden, wie beispielsweise dem HessenChemie Campus in Wiesbaden, kommen die Produkte der hiesigen Branche vor allem in der Medizintechnik, als Verpackungen oder in modernen Mobilitätslösungen zum Einsatz. Ebenso wurde der Trend zu Biokunststoffen sowie Cradle-to-Cradle-zertifizierten Produkten beleuchtet, der neben den vielen klassischen Anwendungen der Kunststoffindustrie ebenfalls zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann.

Die beiden Verbände, HessenChemie und PlasticsEurope Deutschland, unterstützen ihre Mitglieder mit verschiedenen Angeboten. So bietet die Nachhaltigkeitsinitiative „Chemie³“ Unterstützung zur Umsetzung betrieblicher Nachhaltigkeitskonzepte, während die Ausbildungs-kampagne „Elementare Vielfalt“ dabei hilft, sich unter anderem über eine Online-Plattform bei potenziellen Auszubildenden zu präsentieren. Mit dem Experimentierset „Kunos coole Kunst-stoff-Kiste“ und weiteren Angeboten für Schulen sorgen die Kunststofferzeuger dafür, die Vielfalt von Kunststoffanwendungen anschaulich und greifbar zu machen und Begeisterung für den naturwissenschaftlichen Unterricht zu wecken. Mitgliedsunternehmen nutzen diese Bausteine für Projekte und Kooperationen im Firmenumfeld.
 

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