Krise bremst Ausbildung in der Chemie
Zahl der Ausbildungsplätze in Hessen sinkt um 12%.

Die anhaltende wirtschaftliche Krise hinterlässt zunehmend Spuren auch auf dem Ausbildungsmarkt der Chemie- und Pharmaindustrie in Hessen. Im Jahr 2025 wurden insgesamt 1.511 Ausbildungsplätze angeboten – ein Rückgang um 12 % gegenüber dem Vorjahr. Nach dem Rekordwert von 1.708 Ausbildungsplätzen im Jahr 2024 zeigt sich damit eine deutliche Abkühlung.
„Hauptgrund für den Rückgang des Ausbildungsplatzangebotes ist die anhaltende Unsicherheit über die weitere geschäftliche Entwicklung“, erklärt Jürgen Funk, der bei HessenChemie für die Duale Berufsausbildung zuständig ist. „Produktion, Umsätze und Erträge befinden sich in der Chemie im Sinkflug – stabiler zeigt sich derzeit nur der Pharmabereich.“ Knapp 45 % der Ausbildungsbetriebe haben ihre Ausbildungsplätze gegenüber dem Vorjahr reduziert. „Hohe Energie und Arbeitskosten, ungünstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und die angespannte geopolitische Lage führen dazu, dass viele Unternehmen vorsichtiger planen müssen“, betont Funk.
Die Übernahmequote ist in der Chemie- und Pharmaindustrie Hessens von 91 % auf 86 % gesunken. Ein positives Signal kommt vom Bewerbermarkt: Die Besetzungsquote stieg von 90,3 % auf 92,7 %, ein im Branchenvergleich überaus guter Wert. Dies zeigt, dass viele junge Menschen die Berufe und Unternehmen attraktiv finden.
Für das kommende Jahr wollen 66 % der Chemie- und Pharmaunternehmen ihr Ausbildungsangebot konstant halten, 10 % planen eine Ausweitung, während 24 % eine weitere Reduzierung in Betracht ziehen.










