IG BCE: Beschäftigungssicherung bis Ende 2020 trotz Ausgründung von BMS

Der Aufsichtsrat von Bayer hat heute einen weitreichenden Beschluss zur künftigen Aufstellung des Konzerns getroffen und die Ausgründung der Bayer MaterialScience (BMS) beschlossen. Dazu erklärt Peter Hausmann, Mitglied des geschäftsführenden IG-BCE-Hauptvorstands und des Aufsichtsrats:

„Der heutige Tag markiert das Ende einer Ära. Bayer verabschiedet sich von der 3-Säulen-Strategie und konzentriert sich auf das Life-Science-Geschäft Gesundheit und Pflanzenschutz. Der Konzern wird kleiner und schmaler. Es ist offen, ob der Strategiewechsel und die neue Struktur die bisherige stabile Entwicklung weiter gewährleisten können. Fortschritt und Innovation wurden bislang groß geschrieben. Es besteht die Gefahr, dass die Unternehmensphilosophie verengt und es künftig ausschließlich um Gewinnmargen gehen wird.

Bayer verliert 17.000 hochqualifizierte und -motivierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese Menschen haben mit ihrer Arbeit entscheidend zum Weltruf und dem Erfolg von Bayer beigetragen. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat konnten am Ende die Ausgründung der BMS nicht verhindern. Deshalb haben wir darauf gedrungen, für die Beschäftigten in beiden Unternehmen gute, langfristig tragfähige Perspektiven zu vereinbaren. Dies ist in äußerst schwierigen Verhandlungen gelungen. So wird die Beschäftigungssicherungsvereinbarung bis Ende 2020 fortgeschrieben, betriebsbedingte Kündigungen sind für die kommenden Jahre ausgeschlossen. Zudem bleibt die Chemie-Tarifbindung erhalten, die betriebliche Altersversorgung wird unverändert fortgeführt, es werden mehr Ausbildungsplätze geschaffen. Nach Abwägung aller Möglichkeiten und Alternativen haben wir deshalb unsere grundsätzlichen Bedenken hintangestellt und der Ausgründung zugestimmt."

Ein Überblick über die wesentlichen Ergebnisse der Beratungen:
• Verlängerung der Beschäftigungssicherungsvereinbarung bis Ende 2020
• Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2020
• Personalbestandsgarantie in Deutschland für die nächsten Jahre
• Kontinuität und Sicherheit bei Entgelt und Arbeitsbedingungen durch die Übertragung und Finanzierung aller Vereinbarungen
• Unveränderte Fortführung der betrieblichen Altersversorgung
• Erhalt der Standorte in Deutschland und Verbleib des BMS Headquarters in Leverkusen
• Absicherung von Investitionen in den deutschen Standorten
• Begrenzung von Projekten im Zusammenhang mit Servicebereichen, keine Auswirkungen vor 2016
• Mehr Ausbildungsplätze und deutliche Steigerung der unbefristeten Übernahmen nach Ausbildung
• Absicherung der Servicegesellschaften durch Abschluss von Serviceverträgen mit Bayer und der BMS
• weiterhin Chemietarifbindung

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