Höhere Rohstoffkosten belasten Symrise

Symrise hat im 2. Quartal die Auswirkungen der gestiegenen Rohstoffkosten und des sich verlangsamenden wirtschaftlichen Wachstums zu spüren bekommen. Auch die Perspektiven für den Rest des Jahres schätzt der Aromen- und Duftstoffhersteller angesichts der jüngsten Turbulenzen an den Märkten nun etwas pessimistischer ein. Sowohl die Prognose für den Umsatz als auch die Erwartung an die Ertragsmarge im Gesamtjahr kappte der Konzern deshalb. Insbesondere das Duftstoffgeschäft lief im ersten Halbjahr schlechter als gedacht.  "Nach den enormen Nachholeffekten im Vorjahr und einem guten ersten Quartal hat sich das  Marktwachstum in den letzten Monaten verlangsamt", sagte Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram. Während das Aromengeschäft weiterhin steigende Umsätze  verzeichne, schwäche sich die Nachfrage bei Duftstoffen ab. "Unsere Aussage aus dem ersten Quartal, dass das Konsumverhalten durch Unsicherheiten in den globalen Märkten belastet wird, bleibt weiterhin gültig."

Nach einem verhalteneren Geschäftsverlauf im 2. Quartal erwartet Symrise-Chef Bertram, dass die Entwicklung auch in den kommenden Monaten belastet wird durch wirtschaftliche Unsicherheiten wie die Schuldenkrise in Europa und den USA. Zudem nannte er inflationäre Tendenzen und steigende Zinsen in den  Schwellenländern. Dies dürfte höhere Nachfrageschwankungen zur Folge haben. Vor diesem Hintergrund sei nur noch mit einem Umsatzwachstum von rund 3 % zu rechnen. Bisher waren 3 bis 5 % angestrebt worden. Auch das Margenziel beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde gesenkt. Bisher erwartete Symrise für dieses Jahr mehr als 20 % . Inzwischen wird die Zielmarke nur noch mit rund 20 % angegeben.

Mit einer EBITDA-Marge von 20 % im 1. Halbjahr habe Symrise in der Branche einen Spitzenwert erreicht, sagte Bertram. Bereits vereinbarte Preiserhöhungen und konsequente Kostendisziplin sollen dafür sorgen, dass Symrise auch weiter zu den profitabelsten Unternehmen zähle. Für die Rohstoffpreise rechnet Bertram 2011 mit einem Anstieg im hohen einstelligen Bereich. Bei strategischen Rohstoffen habe sich Symrise "zu vorteilhaften Konditionen" eingedeckt. Auch Konkurrent Givaudan aus der Schweiz hatte mit seinem Quartalsbericht zuletzt enttäuscht. Dort hatte neben höheren Rohstoffkosten auch der starke Franken durchgeschlagen. Im laufenden Jahr rechnet Symrise-Chef Bertram mit einem stabilen Wachstum mit Geschmacksstoffen (Flavor & Nutrition), während das eher zyklische Geschäft mit Duftstoffen (Scent & Care) auch wegen des Verzichts auf weniger profitables Geschäft in den USA und Asien kaum wachsen dürfte. Im 2. Quartal ging der Umsatz  insgesamt von 406,5 Mio. € vor einem Jahr auf 395,1 Mio. € zurück. Angesichts eines starken Vorjahresquartals hatten Analysten zwar mit einem Rückgang gerechnet, allerdings fiel dieser nun stärker als erwartet aus. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieb mit 56,4 Mio. € (VJ: 71,2 Mio.) unter den Prognosen. Der Nettogewinn lag bei 36,3 Mio. € - rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Symrise machte die schleppende wirtschaftliche Erholung in vielen
westlichen Ländern für die Entwicklung verantwortlich.

Im 1. Halbjahr habe der Konzern aber weiterhin vom Geschäft mit Großkunden und in den Schwellenländern profitiert. Allerdings habe sich das Marktumfeld im zweiten Quartal in einigen Bereichen und Regionen - insbesondere in den USA - eingetrübt. Das Bestellverhalten der Kunden sei angesichts der wachsenden Unsicherheit etwas zurückhaltender. Dies zeige sich insbesondere bei den Bestellmengen.

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