
Diese Entwicklung spiegelt die Auswirkungen anhaltender Marktvolatilität sowie Zoll- und geopolitische Unsicherheiten wider. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven bleiben jedoch unverändert positiv.
Die Umsatzerlöse von Lenzing stiegen in den ersten neun Monaten um 0,7% auf 1,97 Mrd. EUR (Vorjahr 1,96 Mrd. EUR). Das EBITDA legte um 29,1% auf 340,4 Mio. EUR (Vorjahr 263,7 Mio. EUR) zu, einschließlich Effekten durch den Verkauf überschüssiger Emissionszertifikate und die Bewertung biologischer Vermögenswerte. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 17,3% (Vorjahr: 13,5%). Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf 20,6 Mio. EUR (Vorjahr: 38,3 Mio. EUR), was einer EBIT-Marge von 1% (Vorjahr: 2%) entspricht. Hierbei sind Wertberichtigungen auf Vermögenswerte in Höhe von 82,1 Mio. EUR in Indonesien enthalten. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus 98,7 Mio. EUR (Vorjahr: minus 33,4 Mio. EUR).
„Diese herausfordernden Zeiten sehen wir auch als Chance. Wir setzen gezielt auf unsere Stärken und richten unseren Fokus auf das, was uns auszeichnet: starke Marken, präzise Umsetzung und mutige Innovation“, sagt CEO Rohit Aggarwal.
Strategische Weiterentwicklung
Lenzing verfolgt eine ganzheitlich angepasste Strategie mit klarem Fokus auf wertschaffendes Wachstum. Besonders in den Bereichen Hygiene, Verpackung, Filtration sowie medizinischen und industriellen Anwendungen wird weiteres Wachstumspotenzial erwartet. Um dieses Wachstum nachhaltig abzusichern und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken, hat das Unternehmen eine strategische Überprüfung des Produktionsstandorts in Indonesien eingeleitet. Die geplanten Maßnahmen – einschließlich einer Anpassung administrativer Funktionen – sollen bis Ende 2027 zusätzlich jährliche Einsparungen von rund 45 Mio. EUR nachhaltig realisieren. Der Vorstand erwartet für das laufende Berichtsjahr Kosteneinsparungen von über 180 Mio. EUR Darüber hinaus investiert das Unternehmen über 100 Mio. EUR in die Standorte Lenzing und Heiligenkreuz und strebt eine ganzheitliche Energieoptimierung an allen Produktionsstandorten um mehr als 5% an. Für den Standort in Indonesien werden strategische Optionen geprüft, einschließlich eines möglichen Verkaufs.
In dem Berichtszeitraum hat der Aufsichtsrat ebenso personelle Weichen gestellt: Das Vorstandsmandat von Christian Skilich, Chief Pulp & Chief Technology Officer, wurde bis Mai 2029 verlängert. Mathias Breuer, derzeit Senior Vice President und verantwortlich für das Performance-Programm, wird ab 1. Januar 2026 CFO und folgt auf Nico Reiner, der sein Mandat planmäßig Ende 2025 beendet.
Solide Finanzposition in einem schwierigen Umfeld
Durch die starke Fokussierung auf Cash-Management ist es der Lenzing in dem Berichtszeitraum gelungen, keine Zweifel an ihrer ausreichenden Liquiditäts-Ausstattung aufkommen zu lassen. So verfügt das Unternehmen zum 30. September 2025 über eine Liquiditätsreserve von 993 Mio. EUR Die Kapitalstruktur wurde durch eine Hybridanleihe über 500 Mio. EUR und eine syndizierte Finanzierung über 545 Mio. EUR gestärkt. Die Nettofinanzverschuldung konnte zum Stichtag um 8,5% auf 1,4 Mrd. EUR reduziert werden. Bei einer Bilanzsumme von 4,80 Mrd. Mrd. ergibt sich eine bereinigte Eigenkapitalquote von 30,7% per 30. September 2025.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit belief sich auf 284,6 Mio. EUR (Vorjahr: 319,4 Mio. EUR). Der Free Cashflow war mit 110,9 Mio. EUR (Vorjahr 194,0 Mio. EUR) ebenfalls positiv. Zusätzlich lag der Unlevered Free Cashflow bei 192,1 Mio. EUR (Vorjahr: 228,6 Mio. EUR). Die Investitionen (CAPEX) beliefen sich auf 93,2 Mio. EUR (Vorjahr: 93,3 Mio. EUR).
Ausblick
Das globale Umfeld bleibt volatil. Der IWF erwartet 2025 ein Wachstum von 3,2%, warnt aber vor Handelskonflikten und finanzieller Instabilität. Das Konsumklima ist gedämpft, höhere Zollkosten könnten 2026 die Nachfrage weiter belasten. Basierend auf dem bisherigen Geschäftsverlauf und der aktuellen Markteinschätzung erwartet der Vorstand im Jahr 2025 weiterhin ein EBITDA über dem Vorjahr. Der tatsächliche Geschäftsverlauf kann dennoch - abhängig von geopolitischen und wirtschaftlichen Faktoren sowie der Zyklizität der Branche - von aktuellen Erwartungen abweichen. Jegliche Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung ist daher mit Prognoserisiken behaftet.











