Genetischer Barcode entlarvt Umweltgifte

Gestörte Entwicklung: Umweltgifte haben bei diesem Fisch-Embryo zu einer...
Gestörte Entwicklung: Umweltgifte haben bei diesem Fisch-Embryo zu einer Verkrümmung des normalerweise geraden Körpers geführt. Quelle: Forschungszentrum Karlsruhe

Genetischer Barcodeentlarvt Umweltgifte: Am KIT-Institut für Toxikologie und Genetik (ITG) haben Wissenschaftler ein Modellsystem mit Fisch-Embryonen entwickelt, mit dem sich die Auswirkungen von Umweltgiften sehr spezifisch zu einem frühen Zeitpunkt genetisch nachweisen lassen. Für den Test setzten die Wissenschaftler Embryonen des Zebrabärblings verschiedenen Umwelt-Giften wie Dioxin, DDT, Cadmium oder Quecksilber aus und analysierten anschließend die genetische Reaktion. Durch die Behandlung werden im Organismus mehrere hundert Gene aktiviert. Das Ergebnis ist ein typisches Genmuster, das wie ein genetischer Barcode abgelesen werden kann. Mit dieser Methode gelang es, das eingesetzte Umweltgift mit hoher Treffsicherheit vorherzusagen. Die Auswirkungen zeigten sich bereits bei einer Konzentration, die noch keine äußerlichen Veränderungen der Embryonen zur Folge hatte. Das Verfahren ist damit sensibler als die zurzeit üblichen Biomonitoring-Tests, bei denen morphologische Änderungen als Hinweis für einen toxischen Effekt dienen. Das System könnte zukünftig als Vorabscreening für neue Wirkstoffe dienen, um bereits frühzeitig deren Gefährdungspotential einzuschätzen. Auch bieten sich die Fisch-Embryonen als gut handhabbares und ethisch vertretbares Wirbeltiermodell an, um die zehntausenden von Risikoprüfungen zu bewältigen, die im Rahmen von Reach erforderlich sind. Das Modell kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, zumal das Verfahren mittelfristig auch automatisiert werden kann und sich damit zur schnellen Testung einer großen Anzahl von Substanzen eignet.

 

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