Evonik investiert dreistelligen Millionenbetrag in der Slowakei
Evonik investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in den Bau einer neuen Produktionsanlage für biobasierte Rhamnolipide am Standort Slovenská Ľupča in der Slowakei. Die Entscheidung zum Bau folgt einem Durchbruch in der Forschung und Entwicklung.
Rhamnolipide zählen zu den Biotensiden und dienen als Wirkstoffe in Duschgels und Reinigungsmitteln. Weltweit steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Tensiden rasant an.
Mit der Investition am Standort Slovenská Ľupča in der Slowakei stärkt Evonik die seit 2019 bestehende Partnerschaft mit dem Konsumgüterkonzern Unilever und baut zugleich die eigene Marktposition auf dem Wachstumsmarkt für Biotenside weiter aus. Die neue Anlage soll in zwei Jahren in Betrieb gehen.
„Wir investieren mehr als 400 Mio. EUR pro Jahr in unsere Forschung und Entwicklung“, sagt Harald Schwager, Innovationsvorstand von Evonik. „Der Weg der Rhamnolipide von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt war lang – und er hat sich gelohnt. Diese Partnerschaft mit Unilever ist ein Ergebnis unserer Kompetenz in der Biotechnologie.“
Der Evonik-Standort in der Slowakei hat sich in den vergangen 25 Jahren zu einem strategischen Zentrum für Biotechnologie mit einem Team hoch qualifizierter Experten entwickelt. Eine erste Pilotanlage zur Produktion von Rhamnolipiden durch Fermentation hat Evonik Mitte 2016 in Slovenska L'upca errichtet, nachdem dort bereits die verwandte Produktklasse der Sophorolipide hergestellt wurden. Statt Bakterien wie bei Rhamnolipiden kommen dabei Hefen zum Einsatz.
„Rhamnolipide leisten einen bedeutenden Beitrag zu unserer Clean Future Initiative, die zum Ziel hat, bis 2030 fossilen Kohlenstoff in unseren Reinigungsprodukten vollständig zu ersetzen“, sagt Peter Dekkers, Executive Vice President Middle Europe von Unilever. „Wir wollen Nachhaltigkeit für unsere Konsumentinnen und Konsumenten so einfach wie möglich machen. Die Partnerschaft mit Evonik hilft uns, unsere Marken von fossilem Kohlenstoff unabhängig zu machen, ohne dabei Kompromisse bei Leistung oder Preis machen zu müssen.“
Die Herstellung der Rhamnolipide erfolgt auf Basis der Fermentation von Zucker. Rohöl und tropische Fette, die bislang zur Herstellung herkömmlicher Tenside verwendet werden, sind damit überflüssig. Der biologische Abbau der Rhamnolipide macht sie zu einer nachhaltigen Alternative, die zugleich hervorragende Eigenschaften in Bezug auf Schaumbildung und Hautverträglichkeit bietet. Die Bandbreite der Nutzung ist vielfältig und reicht über Reinigungsmittel hinaus bis zur Körperpflege.
„Mit dem Bau der weltweit ersten Produktionsanlage dieser Größe können wir den rasant wachsenden Markt mit exzellenter Qualität versorgen“, sagt Johann-Caspar Gammelin, Leiter der Division Nutrition & Care. „Zugleich bauen wir den Anteil an Systemlösungen bei Nutrition & Care weiter aus.“
Die Life-Science-Division Nutrition & Care hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Anteil an Systemlösungen von heute 20 % bis 2030 auf mehr als 50 % zu erhöhen.


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