Evonik: Finale Zahlen bestätigen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang
Evonik hat von Juli bis September in einem von hoher Unsicherheit und schwacher Nachfrage geprägten Umfeld ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 448 Mio. EUR erzielt.

Damit lag die Kennzahl 22% unter dem guten Vorjahresquartal (Q3 2024: 577 Mio. EUR) und innerhalb der am 25. September vorab gemeldeten Spanne von 420 bis 460 Mio. EUR. „Die erwartete Erholung im September blieb aus”, sagt Vorstandschef Christian Kullmann. „Kurzfristig ist das schmerzlich. Längerfristig wirft es uns jedoch nicht aus der Bahn.”
Der Umsatz lag mit 3,39 Mrd. EUR um 12% niedriger als im Vorjahresquartal (Q3 2024: 3,83 Mrd. EUR). Die Verkaufspreise konnte Evonik annähernd stabil halten. Die Hälfte des Umsatzrückgangs (-6%) ist auf niedrigere Absatzmengen zurückzuführen. Weitere 2% erklären sich durch den Verkauf des Geschäfts mit Superabsorbern, die im Juli und August 2024 noch zu Evonik gehörten. Ungünstige Wechselkurse, insbesondere der schwache US-Dollar, sind für weitere 3% verantwortlich. Die bereinigte EBITDA-Marge war mit 13,2% deutlich schwächer (Q3 2024: 15,1%).
Der Free Cashflow betrug 300 Mio. EUR (Q3 2024: 357 Mio. EUR). Damit ist der Trend im Jahresverlauf klar positiv. Das strenge Management der Investitionen und des Nettoumlaufvermögens machten sich bezahlt.
„Viele Dinge laufen derzeit gegen uns, daher mussten wir unsere Erwartungen im September mit der neuen Realität in Einklang bringen“, sagt Claus Rettig, der seit dem 18. September den Finanzbereich verantwortet. „Unsere angepassten Ziele für dieses Jahr sind erreichbar und unser Fokus liegt auf der langfristigen, erfolgreichen Umsetzung unserer Wachstums- und Kostenprogramme.”
Das größte hiervon ist das Effizienzprogramm Evonik Tailor Made. Es schreitet planmäßig voran und die daraus resultierenden Vorteile durch weniger Hierarchieebenen und geringere Personalkosten werden bereits sichtbar. Bis Ende des Jahres werden 90% aller Bereiche in ihre neue Struktur überführt sein.
Gute Wirkung zeigt auch die neu eingeführte differenzierte Steuerung der Chemiegeschäfte. Mit klarem Fokus auf Preissetzung konnte Evonik im Segment Custom Solutions mit seinen Spezialitäten und maßgeschneiderten Lösungen die Preise um durchschnittlich 2% erhöhen. Im Segment Advanced Technologies, wo die effiziente Anlagenauslastung im Vordergrund steht, sanken die Absatzmengen um lediglich 2% – eine solide Leistung in einem schwierigen Umfeld.
Bis zum Jahresende erwartet Evonik eine anhaltend schwache Nachfrage, wodurch das bereinigte EBITDA im Gesamtjahr etwa 1,9 Mrd. EUR erreichen dürfte (2024: 2,07 Mrd. EUR). Die Cash Conversion Rate erwartet Evonik zwischen 30% und 40% (2024: 42%). Der absolute Free Cashflow sollte für das Gesamtjahr auf einem attraktiven Niveau liegen (2024: 873 Mio. EUR). Die Sachinvestitionen werden bei etwa 750 Mio. EUR liegen (2024: 840 Mio. EUR). Die Kapitalrendite (ROCE) wird leicht unter dem Niveau des Vorjahres erwartet (2024: 7,1%).











