Deutsche Kunststoffindustrie schaut skeptisch auf zweite Jahrshälfte


Während die deutsche Kunststoffindustrie für die erste Jahreshälfte 2012 insgesamt noch eine stabile Geschäftsentwicklung bilanziert, werden die Aussichten für die zweite Jahreshälfte skeptischer beurteilt. Dies berichtet der Branchendienst „KI - Kunststoff Information" als Ergebnis seiner aktuellen Umfrage zur Kunststoff-Konjunktur, an der sich knapp 700 Unternehmen beteiligt haben. KI befragt seit 2001 im halbjährlichen Rhythmus Führungskräfte der Kunststoffindustrie zu Geschäftsverlauf und -erwartung, Investitionen und Beschäftigung sowie aktuellen Themen.
Positive und negative Beurteilungen der Geschäftsentwicklung halten sich die Waage: jeweils 29 % der Befragten meldeten für die ersten sechs Monate „bessere Geschäfte als im zweiten Halbjahr 2011" bzw. „schlechtere Geschäfte". 42 % stellten keine Veränderung fest. Damit wurden die Erwartungen aus Januar 2012 (31 % „besser", 19 % „schlechter") nicht erfüllt.
Trotz nachlassender Dynamik hat sich die Beschäftigungslage weiter verbessert. Ein knappes Drittel (31 %) der Unternehmen hat den Personalbestand erhöht, gegenüber 14 %, die die Beschäftigtenzahl verringerten. Anders bei der Investitionsplanung, wo 20 % der Befragten nach unten und lediglich 14 % nach oben angepasst haben.
Für die zweite Jahreshälfte überwiegen die negativen Erwartungen. Nur noch 22 % der Befragten rechnen mit besseren Geschäften, während 33 % schlechtere Geschäfte befürchten. Mit 83,3 Punkten steht der auf diesen Angaben basierende KI-Erwartungsindex nahezu auf dem gleichen Stand wie im Juli 2008 (83,7 Punkte). Dementsprechend ist auch damit zu rechnen, dass der Jobmotor zum Stillstand kommt. Steigende Beschäftigung (18 %) und sinkenden Personalbestand (15 %) erwarten nahezu genauso viele Befragte.
Die Euro-Krise wird für die Branche zunehmend zur Bedrohung. Rechneten noch im Januar lediglich 41 % der Unternehmen mit negativen Auswirkungen auf ihre Geschäftsentwicklung, meldeten im Juli bereits 49 % negative Effekte. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil derjenigen, die durch die Euro-Krise negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen befürchten, auf 65 %. Doch eine Ablehnung des Euro ergibt sich hieraus nicht. Nur 5 % der Befragten halten einen Ausstieg Deutschlands aus der Euro-Zone für eine ernsthafte Alternative, 82 % lehnen einen solchen ab. Als größte Risiken und Herausforderungen der kommenden 12 Monate nennt die Branche die steigenden Rohstoffpreise (68 %) und Energiekosten (48 %) sowie den globalen Wettbewerb (48 %).
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