22.11.2017 • NewsChemieRheinland-PfalzChemiekonjunktur

Chemieumsatz in Rheinland-Pfalz wieder gestiegen

Hauptgeschäftsführer Bernd Vogler (links) und Vorstandsvorsitzender Christian...
Hauptgeschäftsführer Bernd Vogler (links) und Vorstandsvorsitzender Christian Metzger zur Lage der Chemie in Rheinland-Pfalz.

Bernd Vogler zeigte sich mit der wirtschaftlichen Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie sowie der Kunststoff- und Gummiwarenhersteller in Rheinland-Pfalz zufrieden: „Derzeit sehen die Unternehmen optimistisch in die Zukunft“, so der Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz. Die amtliche Statistik für die chemische Industrie weist ein Umsatzplus von 13,7 % in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf. Auch die Aufträge konnten um rund 11 % zulegen. Einzig die Produktion ging bis August um 3,4 % zurück. Auffällig ist ein kräftiger Anstieg im August.

„Wenn sich der Trend fortsetzte, kann sich die Produktion bis zum Jahresende noch ins Plus drehen“, so Vogler. Dass trotz des Produktionsrückganges die Umsätze gestiegen sind, liegt auch an den Preisen für Chemikalien, die im Jahresverlauf kräftig angezogen haben. Die Ertragssituation hat sich allerdings nach Angaben der Mitgliedsunter-nehmen überwiegend nicht verbessert und liegen auf oder unter dem Niveau von 2016.

Die Pharmaunternehmen verbuchen ein Umsatzplus von 9,6 %, welches maßgeblich vom Auslandsgeschäft getragen wird. Die Umsätze im Inland gingen um rund 9 % zurück. Die Gummiwarenhersteller und Kunststoffverarbeiter müssen trotz eines starken Auslandsgeschäftes (+ 9,4 %) ein Umsatzminus von rund einem % hinnehmen.

„Aufgrund der bisherigen Entwicklung gehen wir davon aus, dass wir dieses Jahr mit einem deutlichen Umsatzplus in der chemisch-pharmazeutischen Industrie abschließen. Nach zwei Minusjahren in der Chemie sind wir damit wieder einem guten Niveau. Für die Gummiwarenhersteller und Kunststoffverarbeiter rechnen wir mit einem Umsatzminus für das Gesamtjahr 2017“, sagte Vogler.

Herausfordernd bleibt die Wettbewerbs- und Kostensituation. 74 % der Mitgliedsunternehmen rechnen mit steigenden Arbeitskosten bei weiter starker globaler Konkurrenz, so eine Umfrage der Chemieverbände. Deshalb bleibt es weiter entscheidend, dass politische Rahmenbedingungen das industrielle Wirtschaften am Standort Deutschland nicht erschweren, sondern fördern.

Innovationscheck und -förderung für Chemie 4.0

„Das Scheitern der Gespräche zur Bildung einer neuen Regierungskoalition bedauern wir sehr. Für seine politische Überzeugung einzustehen, verdient ebenso unseren Respekt, wie der Mut zum Kompromiss“, betonte Christian Metzger, der Vorstandsvorsitzende der Chemieverbände Rheinland-Pfalz.

Für die chemische Industrie sieht er die Digitalisierung als eine Herausforderung. Hier sei die Branche „grundsätzlich auf einem vertrauten Pfad, da viele Unternehmen ihre Anlagen bereits automatisiert haben und für die Steuerung digitale Prozesse einsetzen“, so Metzger. Den Betrieben der Branche ermögliche die Digitalisierung nicht nur eine Effizienzsteigerung bei der Produktion, sondern auch neue Geschäftsmodelle. „Um zukünftig im Wettbewerb bestehen zu können, muss das Produktangebot durch Leistungen und Service erweitert werden, die dem Kunden wichtig sind“, erläuterte Metzger.

Freiräume für unternehmerische Initiativen lassen

Dafür brauche es ein politisches und regulatorisches Umfeld, das neue Produkte und Investitionen fördert. Dies betrifft die Förderung der digitalen Bildung, den Ausbau der technischen Infrastruktur, die Verbesserung der Datensicherheit und Prüfung der Datenschutzregelungen ebenso, wie die Förderung von Kooperationen und die Förderung eines unbürokratischen Aufbaus von Plattformen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Forschungsförderung sowie Umlauffinanzierung und Zugang zu Wagniskapital. Die Politik sieht Metzger besonders gefordert beim gesellschaftlichen Dialog zur Notwendigkeit und den Perspektiven der Digitalisierung.

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