13.04.2021 • NewsDachserLogistikMichael Kriegel

Chemielogistik 2021: Mit Netzwerkintelligenz aus der Krise

Im Jahr 2 der Covid-19-Pandemie geben Impfprogramme die Hoffnung, dass eine Rückkehr zur Normalität möglich wird. Aber wird es für die chemische Industrie ein „zurück auf Los“ geben?

Michael Kriegel, Leiter Dachser Chem-Logistics © Dachser
Michael Kriegel, Leiter Dachser Chem-Logistics © Dachser

Eine Lehre aus der Pandemie ist, dass die Lieferketten künftig deutlich flexibler und breiter aufgestellt sein werden. Im Lockdown wurde auch der chemischen Industrie vor Augen geführt, wie fragil die grenzüberschreitenden Distributionsketten sein können. Ende 2020 zeigten die VCI-Mitglieder in einer Befragung beeinträchtigte Lieferketten, lange Lieferzeiten und Probleme bei Dienstleistern auf. Damit steht die Branche nicht allein. Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages sehen sich derzeit fast 40 % der Unternehmen nach neuen, nähergelegenen Lieferanten um.

Ist damit das Ende der Globalisierung eingeläutet? Wohl kaum. Eine komplette Nationalisierung oder Regionalisierung der Lieferkette wäre  risikoreich. Die Kunst liegt vielmehr darin, robuste Versorgungsnetze aufzubauen, die lokale Lieferanten ebenso wie Quellen aus China, den USA und Europa einbeziehen.

Um stabile, unterbrechungsfreie Supply Chains zu sichern, sind flexible Netzwerke gefragt. Im Bedarfsfall müssen die Logistikdienstleister einen alternativen Verkehrsträgermix anbieten können. Um den Kapazitätsengpässen in der Coronakrise zu begegnen kann das auch bedeuten, eigene Transportkapazitäten wie z. B. Charterflüge für Güter aufzubauen.

Solche intelligenten Netzwerkansätze werden die kommenden Jahre prägen. Laut CHEMonitor Trendstudie erwarten 71 % der Manager aus der Chemieindus­trie, dass die verminderte Planbarkeit auch über die Covid-19-Pandemie hinaus anhalten wird. Gewinner werden Unternehmen sein, die einerseits eine klare, nachhaltige Vision umsetzen und andererseits Veränderungen schnell folgen können.

Ein Schlüssel dafür ist die Logistik, das hat die Covid-19-Pandemie gezeigt. Um die Risiken in weit verzweigten Wertschöpfungsketten dauerhaft zu beherrschen, bedarf es „atmender“ Netzwerke mit flexiblen Kapazitäten und deren vorausschauender Steuerung. Mit Netzwerkintelligenz und geeigneten Steuerungsinstrumenten ist die Logistik längst kein reiner Kostenfaktor im Einkauf mehr, sondern ein Partner auf Augenhöhe, der gemeinsam mit der Chemieindustrie die Zukunft nach der Pandemie gestalten kann.

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