Chemiebranche plädiert für Schiefergasförderung in Europa

Die europäische Chemieindustrie macht sich für die umstrittene Förderung von Schiefergas stark. "Wir sehen Schiefergas als Chance. Ich denke, wir sollten es erschließen", sagte der Chef des Branchenverbandes Cefic, Kurt Bock, am Freitag in München. Die Frage, ob es sich in Europa lohne, sei noch unbeantwortet. "Es wäre aber töricht, die Chancen zu ignorieren", sagte der BASF-Chef. Es gehe darum, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die umstrittene Fördermethode des Fracking nicht gefährlicher sei als die herkömmliche Weise, konventionelles Gas aus tiefen Gesteinsschichten zu holen.

Die Förderung von Schiefergas würde den Handel stärken, die Kaufkraft steigern, Arbeitsplätze schaffen und Wachstum fördern. Kritiker der Technik, bei der Dampf und Chemikalien unter Tage gepresst werden, um Gas aus dem Gestein zu lösen, befürchten indes massive Umweltbelastungen.

Als alternative Energiequelle könnte Schiefergas den Wettbewerb auf dem Energiemarkt anheizen. Gerade die europäischen Chemiefirmen litten unter den hohen Strom- und Gaspreisen in ihren Heimatländern, klagte Bock. "Wettbewerbsfähigkeit beginnt mit Energie, gerade für Chemieunternehmen, wo die Ausgaben dafür 50% und mehr der Betriebskosten ausmachen", klagte der Manager. "Die Kosten für Energie in Europa sind ein ernsthafter Grund zur Sorge." In den USA, wo Strom traditionell günstiger ist, sorgt der Schiefergas-Boom gerade für eine Renaissance der Industrie. Auch Unternehmen im Mittleren Osten machen den europäischen Chemiefirmen aufgrund ihrer niedrigen Betriebskosten heftig Konkurrenz.

 

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