Chemie stagniert, Pharma wächst, Sorgen bleiben
Entgegen dem Bundestrend sind die Umsätze der Chemie- und Pharma-Branche in Baden-Württemberg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 4,6% auf 6,8 Mrd. EUR gestiegen. Das teilten die Verbände der Chemie- und Pharma-Industrie in Baden-Württemberg, Chemie.BW mit.
Das Umsatzplus stützt sich im Wesentlichen auf die Entwicklung der pharmazeutischen Industrie im Land. Sie ist die größte Teilbranche in Baden-Württemberg. Die Umsätze der Arzneimittelproduzenten stiegen gegenüber dem schwachen ersten Quartal 2022 nun um 16,8% im laufenden Jahr. Die klassische Chemieindustrie stagnierte dagegen.
Auch der Beschäftigungszuwachs von 4,1% ist der Pharmaindustrie zuzuschreiben. Aus den Unternehmen sind trotzdem vermehrt skeptische Stimmen zu hören, so die Verbände Chemie.BW. Die hohen Produktions- und Arbeitskosten belasten die Betriebe. Die Wettbewerbsnachteile, insbesondere bei den Energiekosten bleiben. Der Standort Baden-Württemberg profitiert im Moment von der im Vergleich zur deutschen Chemie unterschiedlichen Branchenstruktur – nur 6% Grundchemie, aber 44% Pharma (Anteile nach Mitgliedsunternehmen Chemie.BW). Längerfristige Aussagen seien allerdings im Moment unmöglich.
