10.09.2019 • NewsBorealisInvestitionenChemieindustrie

Borealis will mit neuer Anlage Propylenversorgung für PP-Nachfrage in Europa sicherstellen

Borealis feierte am 9. September den Spatenstich für seine neue Propan-Dehydrierungsanlage (PDH) im Weltmaßstab. Die neue Anlage am bestehenden Produktionsstandort in Kallo, Belgien, wird über eine Produktionskapazität von 750.000 t Propylen pro Jahr verfügen. Damit ist sie eine der größten und effizientesten Anlagen ihrer Art weltweit. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 1 Mrd. EUR ist das Projekt das größte jemals von Borealis umgesetzte Vorhaben in Europa. Dies unterstreicht das Bekenntnis des Unternehmens zu seinen Kontinentalbetrieben und zu seinen Kunden in Europa, deren bevorzugter Lieferant zu sein, Borealis bestrebt ist.

Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit
PDH ist ein essenzieller Prozessschritt bei der Produktion von Propylen aus Propan. Propylen, einer der wichtigsten Bausteine der gesamten chemischen Industrie, wird für die Herstellung von Polypropylen (PP) genutzt, das wiederum eine der am weitesten verbreiteten Kunststoffarten darstellt. PP bildet die Basis zahlreicher Industrieanwendungen, die in einer Vielzahl von Sektoren zur Anwendung kommen, wie beispielsweise in der Automobilindustrie, im Konsumgüter-, Energie- und Healthcare-Bereich, bei Lebensmittelverpackungen und vielen anderen.

Die europäische Propylennachfrage wächst. Im Moment ist das Angebot jedoch aufgrund des Zusammenwirkens globaler Marktentwicklungen rückläufig. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage in Kallo, die für Mitte 2022 geplant ist, wird sicherstellen, dass sich Borealis‘ europäische Kunden in Zukunft auf eine sichere Versorgung mit preisgünstigem Propylen und dessen Derivaten verlassen können.

Die Entscheidung, in den Standort Kallo zu investieren, wurde von einer Reihe von Faktoren beeinflusst. Zum einen sind die Größenvorteile, die der Antwerpener Hafen durch seine gut etablierte Transport- und Logistikinfrastruktur in Flandern bietet, von wesentlicher Bedeutung. Aufgrund der Nähe zu einer bestehenden Produktionsanlage am Standort wird das Unternehmen auch in der Lage sein, zusätzliche Synergieeffekte zu nutzen. Darüber hinaus wird sich die neue PDH-Anlage der Oleflex-Technologie von Honeywell UOP bedienen – eine weit verbreitete, zuverlässige und nachhaltige Wahl für die zweckorientierte Propylenproduktion.

Neben der Steigerung der Produktionskapazität trägt die neue Anlage zu einer Weiterentwicklung von Effizienz und Nachhaltigkeit des Betriebs bei. Die Nutzung der Oleflex-Technologie ermöglicht einen geringeren Energieverbrauch in der Produktion, wobei zugleich größere Mengen bei gleicher Qualität erzeugt werden. Der Propanbedarf ist geringer, während mehr Wasserstoff produziert wird. Damit kann Borealis nicht nur seinen internen Bedarf, sondern auch jenen externer Nutzer decken. Zudem wird das integrierte Hybrid-Blockheizkraftwerk einen Großteil des für den Betrieb benötigten Dampfs und Stroms selbst erzeugen.

Neue Anlage stärkt strategische Bedeutung Nordwesteuropas für die chemische Industrie
Die neue PDH-Anlage wird an die 100 neuen Vollzeitstellen bei Borealis und rund zwei- bis dreimal so viele bei Zulieferern und Subunternehmen in der Region schaffen. Während der Bauphase werden ungefähr 1.000 Beschäftigte am Standort im Einsatz sein, wobei diese Zahl in intensiven Bauphasen auf bis zu 2.000 anwachsen wird. Sobald die Anlage in Betrieb ist, wird zusätzlicher Arbeitsaufwand für die regelmäßigen Anlagen-Turnarounds, die alle paar Jahre stattfinden, anfallen. Auch für regionale Zulieferer und andere Unternehmen in Flandern werden positive Nebeneffekte erwartet, da diese bedeutende Investition von Borealis die strategische Bedeutung des Hafens von Antwerpen insgesamt erhöht.

Free Virtual Event

Digitalisierung in der Chemieindustrie
Webinar

Digitalisierung in der Chemieindustrie

Save the Date: October 22, 2025
Die Veranstaltung wird über die Netzwerke CHEManager und CITplus einem Publikum von insgesamt mehr als 100.000 Fachleuten in ganz Europa präsentiert.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Meist gelesen

Photo
19.05.2025 • NewsChemie

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea

Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.

Photo
08.08.2025 • News

Carbios und Indorama kooperieren bei rPET

Carbios wird recycelte Monomere bereitstellen, die von Indorama Ventures zu Filamenten für die Verstärkung von Reifen des Herstellers Michelin verarbeitet werden.