12.11.2025 • NewsBayerBayer-KonzernBilanz

Bayer bestätigt Konzernausblick für 2025

Der Bayer-Konzern ist nach den ersten neun Monaten des laufenden Jahres weiterhin gut auf Kurs. Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson hob die Resilienz des Agrargeschäfts und der Pharmaumsätze hervor, während das Marktumfeld für die Division Consumer Health herausfordernder werde.

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© Bayer

„Insgesamt sind wir in diesem richtungsweisenden Jahr gut aufgestellt, die Konzernprognose für 2025 zu erreichen, die wir im vergangenen Quartal angehoben hatten“, sagte er am Mittwoch bei der Vorlage der Mitteilung zum 3. Quartal.

Auch strategisch habe Bayer Fortschritte gemacht, sagte Anderson: Bei der Pipeline der Division Pharmaceuticals etwa erwartet das Unternehmen noch für diesen Monat die US-Markteinführung von Lynkuet (Wirkstoff: Elinzanetant) zur hormonfreien Behandlung von Beschwerden, die mit den Wechseljahren in Zusammenhang stehen. Die Division Crop Science konzentriert sich auf die Umsetzung des Fünfjahresprogramms. Vergangene Woche wurde das Insektizid Plenexos in Lateinamerika eingeführt. Das unterstreiche den Fokus auf innovative Lösungen für die Landwirtschaft, so Anderson. Der Konzern habe die Nettofinanzverschuldung weiter reduziert, und das Organisationsmodell Dynamic Shared Ownership zahle sich sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis aus. „Unser Unternehmen wird immer schlanker, effizienter, schneller und fokussierter.“

Mit Blick auf die Rechtsstreitigkeiten in den USA sagte der Vorstandsvorsitzende: „Wir sind überzeugt, dass unsere mehrgleisige Strategie die richtige ist. Wir setzen sie fort und passen die Lösungsansätze kontinuierlich an.“ Er sehe erhebliche Fortschritte und sei zuversichtlich, die Rechtsrisiken bis Ende 2026 signifikant einzudämmen. „Insgesamt stehen wir jetzt vor einer wichtigen und sehr dynamischen Phase.“ Das spiegele sich auch in den Rückstellungen wider, die sich im 3. Quartal durch mehrere Faktoren erhöht haben. So gab es einige Vergleichsvereinbarungen und in der Folge wie erwartet einen moderaten Zuwachs an eingereichten Glyphosatklagen. Das wiederum führte – wie jüngst auch das negative Urteil des Supreme Court des US-Bundesstaates Washington im PCB-Fall Erickson – zu höheren Rückstellungen und höheren Kosten für die Rechtsstreitigkeiten. Das Unternehmen wird weiterhin alle Optionen prüfen, um die Rechtsrisiken einzudämmen.

EBITDA vor Sondereinflüssen und bereinigtes Ergebnis je Aktie steigen deutlich
Der Konzernumsatz lag im 3. Quartal 2025 bei 9,660 Mrd. EUR, währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) ein Plus von 0,9%. Währungseffekte belasteten mit 447 (Vorjahr: 436) Mio. EUR. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 20,8% auf 1,511 Mrd. EUR, weil es sich bei der Division Crop Science und in der Überleitung jeweils deutlich verbesserte. Währungseffekte verringerten es um 42 (Vorjahr: 94) Mio. EUR. Das EBIT betrug minus 543 Mio. (Vorjahr: minus 3,822 Mrd.) EUR. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 1,064 (Vorjahr: 4,088) Mrd. EUR. Diese resultierten im Wesentlichen aus Zuführungen zu Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 963 Mio. (Vorjahr: minus 4,183 Mrd.) EUR. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie stieg auf 0,57 EUR, was mehr als einer Verdoppelung entspricht. Auch hier wirkte sich insbesondere die Verbesserung des Ergebnisses in der Division Crop Science sowie in der Überleitung positiv aus.

Der Free Cash Flow ging um 48,1% zurück auf 596 Mio. EUR – vor allem infolge höherer Vergleichszahlungen. Das entspricht der Prognose und den saisonalen Schwankungen des Geschäfts. Die Nettofinanzverschuldung reduzierte sich zum 30. September gegenüber Ende Juni 2025 um 1,7% auf 32,708 Mrd. EUR, im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit. Im Vergleich zum 30. September 2024 verminderte sie sich um 6,6%.

Konzernprognose für 2025 bestätigt
Angesichts der insgesamt soliden Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten bestätigte Anderson die im Halbjahresfinanzbericht angehobene Konzernprognose für 2025. Für Consumer Health sieht Bayer ein zunehmend herausforderndes Marktumfeld und rechnet deshalb nun mit einer Umsatzveränderung von wpb. minus 1 bis plus 1%. Bisher war das Unternehmen von einem Wachstum im unteren Bereich des Korridors von wpb. 2 bis 5% ausgegangen. Es erwartet jedoch keine Auswirkungen auf die prognostizierte EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen der Division. In Anbetracht der weiteren Zuführung zu Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im 3. Quartal rechnet Bayer für den Konzern nun für das Gesamtjahr mit Sondereinflüssen im EBITDA in der Bandbreite von minus 4,0 bis minus 3,5 (bisher: minus 3,5 bis minus 2,5) Mrd. EUR sowie im EBIT in der Bandbreite von minus 3,0 bis minus 2,5 (bisher: minus 2,5 bis minus 1,5) Mrd. EUR.

Auf die Aussichten für 2026 ging Finanzvorstand Wolfgang Nickl ein. Dabei skizzierte er die Hauptgeschäftstreiber für die drei Divisionen, wie die Markteinführungen und Patentabläufe bei Pharmaceuticals. Mit Blick auf Crop Science sagte Nickl: „Während der Agrarmarkt recht dynamisch bleibt, wollen wir Landwirten Innovationen anbieten und unsere Profitabilitätsziele weiter verfolgen.“ Zu Consumer Health führte er aus: „Trotz einiger Herausforderungen in wichtigen Märkten in diesem Jahr betrachten wir die allgemeinen Marktwachstumstrends als intakt“. Bei den Währungseffekten erwartet der Konzern auch 2026 signifikanten Gegenwind. „Zusammenfassend konzentrieren wir uns ganz auf die Faktoren, die wir beeinflussen können, passen uns neuen Gegebenheiten schnell an und treiben unsere Transformation weiter voran“, sagte Nickl. Einen genauen Ausblick für 2026 wird das Unternehmen bei der Bilanzpressekonferenz Ende Februar geben.

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