Zur Chemie-Tarifrunde 2015 erklärt der BAVC: Mit ihrer im November beschlossenen Forderungsempfehlung weckt die IG BCE falsche Erwartungen an die Chemie-Tarifrunde 2015. Die Konjunktur-Aussichten für die Chemie-Branche haben sich aufgrund der Schwächephase im Euroraum sowie der Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten eingetrübt. Das Geschäftsklima der Chemie hat sich seit dem Frühjahr 2014 verschlechtert; die Geschäftserwartungen der Chemie-Unternehmen liegen im negativen Bereich. Angesichts dieser schwierigen konjunkturellen Lage und des gleichzeitig steigenden globalen Wettbewerbsdrucks ist der Verteilungsspielraum deutlich geschrumpft.

Bundesregierung, Europäische Kommission und führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben die Konjunktur-Erwartungen für 2015 massiv zurückgeschraubt. Zuletzt hat der Sachverständigenrat in seinem Jahresgutachten die Wachstumsprognose für dieses Jahr von 1,9 auf 1,2% gesenkt; in 2015 wird für Deutschland lediglich ein Wachstum von 1,0% erwartet.

Verhandlungsspielraum ist klar begrenzt
Mit einer geforderten Tariferhöhung zwischen 4 und 5% ist die IG BCE derzeit noch weit entfernt von dem Spielraum, der an die Produktivitätsentwicklung und Preissteigerung anknüpft. Die Entgeltforderung wird selbst mit dem unteren Wert der wirtschaftlichen Situation nicht gerecht. „Bei niedriger Inflation und einer nicht vorhandenen Steigerung der Produktivität werden wir uns nicht in dieser Bandbreite bewegen", erklärt BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller. Vor allem die Produktivitätsentwicklung ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ein entscheidender Faktor. Flankiert von kostenträchtigen qualitativen Forderungen sind damit schwierige Tarifauseinandersetzungen vorprogrammiert.

In seiner Forderungsempfehlung hat der IG BCE-Hauptvorstand neben Lohnerhöhungen auch Arbeitszeitentlastungen für ältere Beschäftigte gefordert. Arbeitszeitverkürzungen widersprechen den Anforderungen aus der demografischen Entwicklung. Die finanziellen Auswirkungen solcher Modelle würden in der wirtschaftlich angespannten Lage für die Unternehmen nicht vertretbare Belastungen nach sich ziehen. Eines steht fest: Regelungen, die weitere finanzielle Belastungen für die Unternehmen auslösen, können unter keinen Umständen zusätzlich zur geforderten Tariferhöhung vorgesehen werden. Dies sollte die IG BCE bedenken.

„Die Entgeltforderung der IG BCE wird der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation nicht gerecht."

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