BASF und Yara beenden US-Ammoniak-Projekt
BASF und Yara haben gemeinsam beschlossen, ihr Projekt zur Entwicklung einer Produktionsanlage für kohlenstoffarmes (blaues) Ammoniak mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung an der US-Golfküste einzustellen.

Beide Unternehmen hatten Mitte 2023 eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer großtechnischen US-Anlage zur Herstellung von blauem Ammoniak mit signifikanter CO₂-Abscheidung angekündigt, um die weltweite Nachfrage nach kohlenstoffarmem Ammoniak zu decken und ihre Dekarbonisierungsziele voranzutreiben. Die Anlage sollte eine Gesamtkapazität von 1,2 bis 1,4 Mio. t/a haben, um die weltweit steigende Nachfrage nach kohlenstoffarmem Ammoniak zu decken.
BASF erklärte damals, die Zusammenarbeit sei ein Schritt in Richtung des Ziels, die absoluten CO₂-Emissionen bis 2030 gegenüber 2018 um 25 % zu reduzieren und bis 2050 CO₂-Neutralität zu erreichen. Darüber hinaus würde die geplante Anlage zur Rückwärtsintegration dienen, um den Bedarf des Ludwigshafener Chemiekonzerns an kohlenstoffarmem Ammoniak zu decken und den CO₂-Fußabdruck seiner ammoniakbasierten Produkte zu verringern.
Die gemeinsame Entscheidung, das Projekt nun einzustellen, spiegele die Verpflichtung beider Unternehmen wider, sich auf Initiativen mit dem größten Potenzial zur Erreichung ihrer jeweiligen Wertschöpfungsziele zu konzentrieren. Bei der Entscheidung dürfte aber auch die unsichere wirtschaftliche und regulatorische Lage in den USA unter der Trump-Regierung eine Rolle gespielt haben, wie das Handelsblatt schreibt.
BASF und Yara sind langjährige Kooperationspartner und betreiben weiterhin gemeinsam eine Ammoniakanlage im Weltmaßstab am BASF-Standort in Freeport, Texas. Darüber hinaus produziert BASF Ammoniak in Ludwigshafen, Deutschland, und Antwerpen, Belgien. Yara betreibt das weltweit größte Ammoniaksystem mit Produktionsanlagen in Europa, Nord- und Südamerika und Asien. Yara wird seine Ammoniak-Strategie fortsetzen und Beteiligungsmöglichkeiten im Bereich Ammoniak in den USA bewerten und ausbauen.