22.03.2013 • NewsAstraZenecaStellenabbauWachstum

Astrazeneca baut Stellen ab

Der neue Chef von Astrazeneca will das britische Pharmaunternehmen mit einem radikalen Stellenabbau auf Wachstum trimmen. Im Rahmen seiner mit Spannung erwarteten Strategie kündigte der frühere Roche-Manager Pascal Soriot am Donnerstag die Streichung weiterer 2300 Stellen in Verwaltung und Vertrieb an. Zusammen mit den bereits verkündeten Sparmaßnahmen fällt somit bis 2016 jede zehnte Stelle bei Astrazeneca weg. Grund ist der hohe Spardruck angesichts auslaufender Patente für erlösstarke Medikamente. Experten rechnen damit, dass der Umsatz bis 2017 auf 22 Mrd. US-$ von zuletzt rund 28 Milliarden einbrechen wird.

Soriot räumte ein, er habe keine schnelle Lösung für Astrazeneca. Dass sich das Unternehmen wie so mancher Rivale aus dem Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten ganz zurückziehen könnte, schloss er aus. Vielmehr soll die Forschung gebündelt werden. Sie werde künftig auf drei zentrale Bereiche ausgerichtet: Krebs, Erkrankungen der Atemwege sowie Störungen bei Stoffwechsel, Herz und Kreislauf. Durch Zukäufe will Soriot für den dringend benötigten Nachschub an neuen, viel versprechenden Medikamenten sorgen.

"Wir geben ein klares Bekenntnis ab, unsere Bemühungen und Ressourcen auf unsere wichtigsten Wachstumsfelder und Projekte zu konzentrieren", erklärte Soriot. Der gebürtige Franzose ist seit Oktober Chef bei AstraZeneca und soll dort das Ruder herumreißen.
Derzeit beschäftigt Astrazeneca gut 51.000 Mitarbeiter weltweit. Am Montag bereits wurde der Abbau von 1600 Stellen in der Forschung bekannt. Schon 2012 besiegelte das Management die Streichung von 1150 Stellen. Insgesamt wird der Jobabbau einmalig mit 2,3 Mrd. US-$ zu Buche schlagen. Ab 2016 sollen die Kosten dafür um 800 Mio. US-$ pro Jahr sinken.

Astrazenecas Umsatz schrumpft rasant. Zum einen steigt die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte, sogenannte Generika. Zum anderen fehlen dem Unternehmen künftige Umsatzbringer. Experten erwarten von der neuen Strategie aber keine schnellen Erfolge. "Der Gipfel, den es zu erklimmen gibt, ist hoch", sagte Navid Malik vom Wertpapierspezialisten Cenkos Securities. Beim britischen Rivalen Glaxosmithkline habe es zehn Jahre gedauert, bis der wegen auslaufender Patente sinkende Umsatz wieder auf Touren gekommen sei. Anleger nahmen die Vorschläge Soriots positiv auf: Die Aktien des Unternehmens legten um 2,5% zu.

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