Werner & Mertz erhält Deutschen Verpackungspreis für Recycling-Quantensprung
28.07.2021 - Es ist eine tolle Bestätigung für eine weitere Innovation im Rahmen der Rezyclat-Initiative: Für die Erhöhung des Anteils an Rezyclat aus dem Gelben Sack auf 50% bei seinen zu 100% aus Altplastik bestehenden PET-Flaschen ist der Mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner & Mertz mit dem Deutschen Verpackungspreis 2021 in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden.
Zusammen mit Kooperationspartner Alpla war 2021 das bis dato scheinbar Unmögliche gelungen, seit März sind die ersten Flaschen für die Marke Frosch im Einsatz.
„Die Firma Werner & Mertz verfolgt ihr Ziel einer Flasche mit möglichst hohem Anteil an PCR aus dem Gelben Sack konsequent weiter und hat den Anteil an Rezyklat von 20% auf 50% steigern können, ohne dass das Material starke Einfärbungen vorweist beziehungsweise die Transparenz verliert. Der Aufwand, der dafür bei der Gewinnung des rPET bei der Sortierung im Entsorgungsprozess des Gelben Sacks durchgeführt werden muss, ist deutlich höher und komplexer als beim Material aus der Getränkeflaschensammlung. Damit ist die Flasche Vorreiter in der Höhe des rPET-Anteils aus PCR aus dem Gelben Sack beziehungsweise der Gelben Tonne“, so das Urteil der 24-köpfigen Jury aus Wirtschaft, Forschung und Lehre.
Hochwertiger Einsatz von Rezyclat aus dem Gelben Sack einzigartig
Schon 2012 hat Werner & Mertz zusammen mit Alpla und weiteren Kooperationspartnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Recyclat-Initiative ins Leben gerufen und setzt sich seitdem dafür ein, dass Plastik aus Endverbrauchersammlungen (sogenanntes Post Consumer Rezyclat, kurz PCR) flächendeckend als Wertstoff nach der Verwendung erneut hochwertig aufbereitet und wiederverwendet wird und dadurch im Kreislauf bleibt. 2014 ist es gelungen, die PET-Flaschen der Marke Frosch auf 100% PCR umzustellen, davon 20% aus der Quelle Gelber Sack. Die restlichen 80% stammen aus der europäischen Getränkeflaschensammlung (Bottle to Bottle). Über 499 Millionen solcher Flaschen sind bislang in den Handel gekommen.
Werner & Mertz hat schon lange eine Erhöhung des Anteils aus dem Gelben Sack angestrebt. Bislang hat die vorhandene Technologie es noch nicht zugelassen, die gewünschte Transparenz bei rPET zu erreichen. Doch nun ist die Umsetzung gelungen:
Möglich machte diesen Schritt eine verbesserte, automatisierte Sortierung in der Recyclinganlage, die zu höherer Qualität des gewonnenen Rezyclats führt: Im neuen Recyclingwerk des PET Recycling Team Wolfen – einem von Alpla und Fromm gegründeten Joint Venture – läuft beinahe alles vollautomatisiert: Das PET, das mit LKWs in Wolfen angeliefert wird, stammt aus Gelben Säcken oder Tonnen ausschließlich aus deutschen Kunststoffsammelsystemen sowie Kunststoffaufbereitern und wird in sogenannten Leichtstoffverpackungsanlagen vorsortiert. Am Wolfener Standort erfolgt dann eine exakte Trennung nach transparentem PET und farbigem PET. Der Fokus liegt dabei auf PET-Hohlkörpern. Reststoffe werden ebenso getrennt. Die qualitativ hochwertige Feinsortierung ist eine Weiterentwicklung der bekannten Nahinfrarottechnologie (NIR). Im nächsten Schritt wird daraus transparentes Granulat bei Texplast Wolfen, das von Alpla dann in Preforms und Flaschen weiterverarbeitet wird. Auf diese Weise werden Wertstoffe aus Deutschland in Deutschland recycelt und für international tätige Unternehmen wieder zu Flaschen verarbeitet. Eine komplett nationale Lösung, wodurch auch die Transportdistanzen gering bleiben.
Größte europäische Leistungsschau rund um die Verpackung
Insgesamt konnten sich 52 Innovationen aus sechs Ländern bei der vom Deutschen Verpackungsinstitut e.V. (dvi) initiierten größten europäischen Leistungsschau rund um die Verpackung durchsetzen.
„Zu den Gewinnern gehören aber auch die Konsumentinnen und Konsumenten, Gewerbe, Handel, Industrie und Umwelt. Denn die Innovationen der Branche bringen noch mehr Convenience, Einkaufserlebnis, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Sie sind High-Tech und kreativ, finden neue Wege und rüsten uns eindrucksvoll für die Herausforderungen der Zeit“, betont Bettina Horenburg, Gesamtverantwortliche für den Deutschen Verpackungspreis.
Die offizielle Preisverleihung findet am 28. September 2021 im Rahmen der Messe Fachpack statt. Dort hat Werner & Mertz auch noch Chancen auf einen Gold-Award, der dann für besonders wegweisende Innovationen aus dem Kreis der Gewinner zusätzlich vor Ort verliehen wird. Außerdem nominieren sich alle Preisträger des Deutschen Verpackungspreises automatisch für den WorldStar Award der World Packaging Organisation (WPO).
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Werner-Mertz GmbH
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