Ausbildung in der Chemieindustrie
20.04.2012 -
(CHEManager 5/2012)
Die Chemie bietet nicht nur viele, sondern auch attraktive Arbeitsplätze - die Gesamtsumme der Bruttolöhne und -gehälter erreichte zuletzt 20,8 Mrd. €. Damit wird nahezu jeder zehnte Euro im verarbeitenden Gewerbe in der Chemie verdient. Die Beschäftigten in der Chemiebranche haben ein überdurchschnittlich hohes Qualifikationsniveau. Zwei Drittel sind Facharbeiter, die eine duale Berufsausbildung absolviert und zum Teil die weiteren Aufstiegschancen nach einer Ausbildung wie Meister und Techniker genutzt haben. Die Ausbildungsquote liegt stabil bei 5 %. In der Chemie werden neun von zehn Azubis nach erfolgreicher Ausbildung übernommen.
Die Chemieindustrie bietet ein großes Spektrum von Ausbildungsberufen. 72 % der Beschäftigten sind Meister oder Facharbeiter, die häufig selbst ausgebildet werden. Insgesamt befinden sich über 26.000 junge Menschen in der Ausbildung zu einem der über 50 naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufe in der chemischen Industrie. Zum Ausbildungsspektrum gehören neben anerkannten Ausbildungsberufen nach Berufsbildungsgesetz auch duale Studiengänge sowie Förder- und Integrationsmaßnahmen für Jugendliche, die bisher nicht ausbildungsreif sind.
Der wichtigste Ausbildungsberuf in der chemischen Industrie ist der Chemikant. Er kontrolliert die Anlagen, die zur Herstellung von Chemikalien benutzt werden, und ist an der Produktion von Lacken, Farben, Kosmetika oder Medikamenten beteiligt. Der angehende Chemikant sollte gute bis sehr gute Leistungen in den naturwissenschaftlichen Fächern haben. Die branchentypischen Lehrberufe Chemikant und Chemielaborant haben eine Ausbildungsdauer von 3,5 Jahren; die Produktionsfachkraft Chemie lernt zwei Jahre. Der nächste Schritt ist die Weiterbildung zum Industriemeister oder zum Techniker.
Die Chemieindustrie hat ihr tariflich gesetztes Ziel von 9.000 neu angebotenen Ausbildungsplätzen im Jahr 2011 deutlich übertroffen: Mit einem Angebot von 9.440 Plätzen wurde die Vorgabe des Tarifvertrags „Zukunft durch Ausbildung" um 4,9 % überschritten. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 600 angebotenen Ausbildungsplätzen. Damit hat die Branche auch bei der Ausbildung das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Insgesamt haben die Chemieunternehmen ihr Ausbildungsplatzangebot gegenüber 2003 - dem Start des Tarifvertrages - um fast
10 % gesteigert.
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