Welternährung

(CHEMAnager 20/2016)     Zahl der Hungernden rückläufig      Die Statistik der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) zeigt die Anzahl der hungernden Menschen weltweit im Zeitraum von 1990 / 1992 bis 2014 / 2016. Dabei werden die Werte als 3-Jahres-Durchschnitte angegeben, um die Auswirkungen möglicher Fehler zu reduzieren. Seit den 1990-Jahren wurden weltweit Erfolge bei der Bekämpfung des Hungers erzielt: Die Zahl der hungernden Menschen sank um 22 % von über 1 Mrd. auf rund 792,5 Mio. in den Jahren 2014 bis 2016. Bis zum Jahr 2030 soll weltweit allen Menschen genügend Nahrung zur Verfügung stehen: „Null Hunger“ ist eines von 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.



Brennpunkte des Hungers in Südostasien und Afrika     Als Hauptursachen für den Hunger werden oft Dürren, Kriege und Konflikte sowie Korruption in den Entwicklungsländern genannt. In der Tat machen diese Ereignisse allerdings nur einen Teil des Hungerproblems aus. Die meisten von Hunger betroffenen Menschen leben nicht in Katastrophengebieten, sondern in chronischer Armut in ländlichen Gegenden – z. B. in Indien, Pakistan und Subsahara-Afrika –, die von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommen werden. In Süd- und Ostasien liegt der Anteil der unterernährten Menschen bei etwa 29 %, in Subsahara-Afrika bei 17,4 %, gefolgt von den Regionen Südostasien (13,6 %) sowie Lateinamerika und Karibik (6,5 %).

Wachsende Bevölkerung, sinkende Ackerfläche     Hunger bekämpfen – dieses wichtige Ziel erfordert große Anstrengungen von der Landwirtschaft, denn sie muss deutlich mehr Nahrungsmittel produzieren. Schließlich müssen nicht nur die heute hungernden Menschen ausreichend versorgt werden, sondern auch die in den nächsten Jahrzehnten weiter wachsende Weltbevölkerung. Im Jahr 2050 werden nach Angaben der FAO über 9 Mrd. Menschen auf der Erde leben. Um dann alle Menschen ausreichend ernähren zu können, muss z. B. die globale Getreideproduktion um 46 % wachsen. Gleichzeitig wird jedoch ein Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche von heute 2.100 m2 auf 1.500 m2 pro Kopf vorhergesagt.

Herausforderung für die Landwirtschaft     Wenn sich die Anbauflächen nicht ausdehnen lassen, müssen die vorhandenen intensiv bewirtschaftet werden, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Potenzial für höhere Erträge in der Landwirtschaft gibt es vor allem in weniger entwickelten Ländern. Damit es nicht zu Ernährungskrisen kommt, gilt es gerade dort, die landwirtschaftliche Infrastruktur und Ausbildung zu verbessern. Zudem trägt ein bedarfsgerechter Mineraldüngereinsatz wesentlich zur Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung bei. Studien ergeben, dass durch Mineraldüngung im Jahr 2008 rund 50 % der Weltbevölkerung ernährt wurden (vgl. Grafik).

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