18.10.2011 • News

Visionäre Projekte

Craig Venter - hier halb Forscher, halb Geschäftsmann - ist 65 geworden (©...
Craig Venter - hier halb Forscher, halb Geschäftsmann - ist 65 geworden (© Public Library of Science)

Der 65-jährige US-Molekularbiologe Craig Venter denkt nicht an den Ruhestand. Er hat das menschliche Erbgut entziffert und das erste Bakterium mit künstlichem Erbgut geschaffen. Nun soll dem Durchbruch im Labor die praktische Anwendung folgen. Venter - vielfach geehrt, aber auch umstritten - will die Welt mit solchen Bakterien vor einer Klimakatastrophe retten.

Auf seine Mikroben setzt er auch zur Erschließung neuer Energiequellen: Sie sollen nahezu unbegrenzt sauberen, billigen und ökologisch unbedenklichen Treibstoff liefern. Er habe „eine große Spanne von Anwendungen" im Kopf, sagte der Visionär im weißen Laborkittel bei der Vorstellung seiner Arbeit. Das Team hatte das Erbgut eines natürlichen Bakteriums aus einzelnen Erbgutstückchen nachgebaut und dieses Kunstgenom in eine andere Bakterienart eingesetzt. Das Ergebnis war eine Zelle, die von einem fremden Genom kontrolliert wurde. Ziel sei es, die Biologie dazu zu bringen, „das zu tun, was wir wollen", betonte Venter. Dem US-Sender CBS sagte er: „Ich glaube, dass wir über die Biotechnologie in Zukunft alles herstellen können, was wir brauchen".

Keine ethischen Einwände
US-Präsident Barack Obama war über das Projekt so beunruhigt, dass er eine Expertenkommission einsetzte, um den ethischen Aspekt von Venters Vorhaben zu prüfen. Nach Angaben des Forschers erhoben aber weder das Weiße Haus noch der Vatikan Einwände gegen seine Arbeit.

Kooperationen mit der Industrie
Nach der Veröffentlichung seiner Arbeit 2010 schloss der Forscher einen Vertrag mit einem
Pharmaziekonzern. Als erstes will er einen Grippeimpfstoff liefern. Auch andere Konzerne arbeiten mit dem Forscher zusammen. BP finanziert die Arbeit mit Mikroben, die unter der Erde von Kohle leben und Gas produzieren. Exxon Mobil gab Venter nach CBS-Angaben 300 Mio. US$ für Experimente mit genetisch veränderten Algen. Diese nehmen demnach das Treibhausgas Kohlendioxid auf und produzieren ein Öl, das zu Benzin verarbeitet werden kann.

Präzise CO₂-Messung

Verluste, die keiner sieht

Verluste, die keiner sieht

In CCUS-Projekten der chemischen Industrie wird die präzise CO₂-Messung zur Schlüsseltechnologie - Coriolis-Systeme spielen dabei eine zentrale Rolle.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Meist gelesen

Photo

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea

Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.