VFA: Steuerliche Forschungsförderung kommt Deutschland zugute

Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (VFA) plädiert dafür, in nächster Zeit einen Grundsatzbeschluss zur Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung in Deutschland zu fassen. Diese sollte zusätzlich zur Projektförderung erfolgen und als „tax credit" in Form eines 10%igen Abzugs des F&E-Aufwands von der Steuerschuld (abzüglich bereits geförderter Projekte) ausgestaltet werden. Liegt keine Steuerschuld vor, sollte eine Gutschrift erfolgen. Eine solche Ankündigung würde unmittelbar eine positive Wirkung im Hinblick auf künftige F&E-Investitionen in Deutschland entfalten. Eine solche steuerliche Forschungsförderung hätte folgende Vorteile für den Standort Deutschland und damit auch für die Menschen in unserem Land:
1. Eine steuerliche Forschungsförderung ist ein schnell und in der Breite wirksames, unbürokratisches Instrument. Damit ist dieses ideal, um den dringend benötigten neuen Wirtschaftsaufschwung stabilisieren und zu beschleunigen.
2. Wenn die Firmen erwartungsgemäß die steuerliche Forschungsförderung zur Erhöhung ihrer F&E-Aufwendungen nutzen, werden die anfänglichen Steuerausfälle bei Bund, Ländern und zum kleinen Teil bei den Gemeinden weitgehend durch höhere Steuereinnahmen (Mehrwert- und Lohn/Einkommenssteuer), durch neue Arbeitsplätze und die Beschaffung von Geräten und Hilfsmitteln kompensiert.
3. Eine steuerliche Forschungsförderung würde sich durch die Steigerung der F&E-Aktivitäten auch positiv auf entsprechende Zulieferer und Dienstleister, z. B. Hersteller von Laborausstattung, Reagenzien und IT, Auftragslabors und Auftragsforschungseinrichtungen, auswirken. Hinzu kämen vermehrte Handwerkerleistungen, die meist aus dem unmittelbaren lokalen Umfeld bestellt werden. Dies trägt zur Stabilisierung und Erhöhung der regionalen Wirtschaftskraft bei.
4. Da F&E von den Firmen oft in Zusammenarbeit mit Universitäten oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen betrieben wird, käme eine steuerliche Forschungsförderung mittelbar auch diesen Instituten zugute.
5. Die steuerliche Forschungsförderung ist für die Wettbewerbsfähigkeit des F&E-Standortes Deutschland von hoher Bedeutung, da 21 von 30 OECD-Staaten und 15 der 27 EU-Länder bereits eine steuerliche Forschungsförderung bieten. Darunter sind praktisch alle Staaten mit größeren Forschungsaktivitäten. So wirbt z. B. Frankreich intensiv mit einem 50prozentigen „tax credit" im ersten Jahr um die Ansiedlung innovativer Firmen. Der Staat ist nicht unbedingt der beste Ratgeber, in welchen Bereichen die Firmen vermehrt forschen sollen. Daher ist es sinnvoll, neben der bisherigen Projektförderung, bei der die Forschungsrichtung vorgegeben ist, auch eine „neutrale" Förderung einzuführen.

Batterietechnologie

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Ob Batterien für die E-Mobilität oder Energiespeicher für die Energiewende – Batteriesystem sind ein Schlüssel für die Elektrifizierung der Gesellschaft.

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

Trendbarometer für die Chemie- und Pharmaindustrie. Präsentiert von CHEManager und Santiago Advisors Management-Beratung für Strategie und Organisation.

Meist gelesen

Photo
19.05.2025 • NewsChemie

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea

Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.