VCI: Harten Brexit unbedingt vermeiden

Der Europäische Rat und Großbritannien sind mit der Einigung auf eine Übergangsphase zwar einen weiteren Schritt in Richtung eines Austrittsabkommens vorangekommen. Die Möglichkeit eines „harten Brexits“ bleibt aber bis zur endgültigen Ratifizierung des Abkommens gegeben. Dieser würde die Chemie- und Pharmaindustrie besonders hart treffen und zahlreiche Lieferketten unterbrechen, betont der Verband der Chemischen Industrie (VCI) zum Jahrestag des Brexit-Antrages der britischen Regierung. Der VCI setzt sich dafür ein, dass die europäische Chemikalienregulierung, die an den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt hohe Anforderungen stellt, auch künftig zwischen der EU-27 und Großbritannien harmonisiert erhalten bleibt.

Mit Blick auf den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt betont VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann: „Ein Verlust der Expertise der britischen Behörden würde auch die EU-27 bei der Bewertung und Regulierung von chemischen Produkten schwächen.“ Tillmann bewertete es in diesem Zusammenhang als positiv, dass die britische Premierministerin May sich in ihrer Rede vom 2. März für eine weitere Mitgliedschaft Großbritanniens in der europäischen Chemikalienagentur ECHA nach dem Brexit offen gezeigt hatte.

Der VCI-Hauptgeschäftsführer weist darauf hin, dass sich die Gesetzgebung für chemische Stoffe und Produkte in den letzten 15 Jahren in der EU sehr dynamisch entwickelt hat. Sie decke heute nahezu alle Bereiche der Wertschöpfungsketten von der Herstellung bis zur Entsorgung oder Wiederverwertung ab. Ein unkontrollierter Brexit hätte für die Branche daher unmittelbare und besonders gravierende Folgen. Tillmann: „Plötzlich fehlende Registrierungen oder Zulassungen für chemische Produkte aus Großbritannien würden zahlreiche Lieferketten mit einem Schlag zum Erliegen bringen. Davon wären auch unsere Kundenbranchen massiv betroffen.“ Dies müsse die Politik durch geeignete Backup-Maßnahmen für den Fall des Falles unbedingt abwenden.

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