04.09.2011 • NewsTrajentaPharmaBoehringer Ingelheim

Trajenta: Diabetesmittel von Boehringer und Lilly in Deutschland nicht verfügbar

Das neue Diabetesmittel Trajenta des zweitgrößten deutschen Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim und seines US-Partners Eli Lilly wird den Patienten in  Deutschland trotz der Zulassung nicht zur Verfügung  stehen. Der in Deutschland zu erwartende Preis spiegele nicht den Innovationscharakter des Medikaments wider, begründeten die Konzerne ihre Entscheidung. "Wenn medizinische Innovationen nicht mehr in ihrer ganzen Tragweite gewürdigt werden, dann wird sich  Deutschland mittelfristig vom medizinischen Fortschritt in Europa abkoppeln", sagte der für das Deutschland Geschäft zuständige Boehringer-Ingelheim-Manager  Engelbert Günster. Das könne nicht im Sinne des Gesetzgebers sein.  Die Unternehmen reagieren damit auf die sogenannte frühe Nutzenbewertung neuer Arzneimittel, die seit Jahresanfang im Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) vorgeschrieben ist.

Laut der neuen Bestimmung hat die Wahl der Vergleichstherapie entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis und damit letztlich auf den Preis für das neue Medikament. Boehringer und Eli Lilly gehen davon aus, dass bei dem Wirkstoff die Auswahl der Vergleichstherapie und die Bewertung zu einer nicht ausreichenden Berücksichtigung des Nutzens führt. Der Erstattungsbetrag dürfte dem Innovationscharakter des Medikaments nicht gerecht werden, fürchten die beiden Konzerne. Die Bundesregierung will mit dem Gesetz mehrere Milliarden Euro bei den Arzneimittelkosten einsparen. Das Gesetz soll verhindern, dass Pharmafirmen neue Mittel zu hohen Preisen auf den Markt bringen, die keinen echten Zusatznutzen im Vergleich zu bisherigen Therapien bieten. Trajenta wurde erst vor einer Woche in der Europäischen Union zugelassen. Analysten trauen dem Mittel einen jährlichen Spitzenumsatz in Milliardenhöhe zu. In den USA - dem weltweit größten Pharmamarkt - ist die Tablette bereits seit Mai erhältlich. Auch in Japan ist sie verfügbar. Die Markteinführungen in anderen europäischen Ländern werden derzeit vorbereitet und sind von der Entscheidung in Deutschland nicht betroffen .

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