07.07.2025 • News

SE Tylose investiert am Standort Wiesbaden

Gemeinsam mit dem japanischen Mutterkonzern Shin-Etsu investiert SE Tylose in neue Anlagen und setzt verstärkt auf Spezialprodukte.

Produkte des Wiesbadener Chemieunternehmens SE Tylose finden sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder, von der Kosmetik bis zur Industriekeramik. Insbesondere die Baustoff- und Farbenindustrie nutzt diese Celluloseether, die aus dem nachwachsenden Rohstoff Cellulose gewonnen werden. SE Tylose kann dabei auf eine mehr als 90-jährige Tradition zurückblicken. Doch jetzt werden die Weichen neu gestellt: „Wir verlagern einen Teil unserer Kapazitäten auf Spezialprodukte für den Pharma- und Lebensmittelmarkt“, erklärt Standortleiter Diethart Reichel. „In diesem Zusammenhang werden aktuell rund 80 Millionen Euro in den Bau entsprechender Anlagen investiert.“

Denn der Markt der pharmazeutischen Hilfsstoffe und Lebensmittelzusatzstoffe wächst – ebenso aber auch die Konkurrenz: „In der Folge ist in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach entsprechenden europäischen Produkten im globalen Markt drastisch gesunken“, erklärt Reichel. „Wir machen das Beste daraus, indem wir uns auf die zukunftsorientierte Fertigung von Spezialitäten fokussieren.“

Die Umbaumaßnahmen sind bereits in vollem Gange. Im Sommer 2025 wird eine Anlage für spezielle Celluloseether in Betrieb genommen, die als Hilfsstoffe für Tablettenüberzüge und Hartkapseln dienen. In einer weiteren Anlage ist ab 2026 die Herstellung von Additiven für die Tablettenformulierung vorgesehen. Gleichzeitig wird ein Betrieb, der bisher Standardprodukte für die industriellen Anwendungen produzierte, umgebaut: Das Gebäude findet eine nachhaltige Verwendung, denn es wird für die neue Produktionslinie für pharmazeutische Hilfsstoffe genutzt. Genau das ist Teil der Strategie: Weg von großen Mengen an Standardprodukten, hin zu aufwändigeren und gleichzeitig profitableren Spezialitäten.

Dies ist auch deshalb mit einigem Aufwand verbunden, weil die neue Produktion den strengen Vorgaben der Good Manufacturing Practice (GMP) und den HACCP-Richtlinien zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit folgt. Doch SE Tylose profitiert bei seinen Projekten stark vom Know-how der Muttergesellschaft Shin-Etsu Chemical. „Ein Teil der Produkte, die wir künftig herstellen, wird derzeit exklusiv am Standort unseres Mutterkonzerns in Japan gefertigt“, sagt Ludwig Schmitz, Director of Innovation & Administration bei SE Tylose. Die Investition in Wiesbaden dient somit nicht nur dazu, den wachsenden Markt zu bedienen, der zweite Produktionsstandort trägt auch zu höherer Liefersicherheit bei. „Zwar hat unsere neue Anlage eine geringere Kapazität als die bereits installierten unseres Mutterkonzerns, aber für Shin-Etsu als zuverlässiger Partner seiner Kunden ist die zusätzliche Anlage in Europa von großer Bedeutung“, ist Schmitz überzeugt.

Dass SE Tylose dadurch unter dem Strich Produktionskapazitäten vom Netz nimmt, kommt nebenbei der Umwelt zugute: „Auch wenn das nicht im Zentrum unseres Strategiewechsels stand, ist es immer erfreulich, wenn wir unsere CO2-Bilanz verbessern können“, sagt Standortleiter Reichel. Denn auch auf dem Feld der Nachhaltigkeit wird bei SE Tylose investiert: So errichtet das Unternehmen derzeit eine neue Destillationsanlage zur Reduktion des CO2-Ausstoßes – eine weitere Investition in Höhe von rund 13 Mio. EUR.

SE Tylose investiert am Standort Wiesbaden
© SE Tylose

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SE Tylose GmbH & co. KG

Kasteler Straße 45
65203 Wiesbaden
Deutschland

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