Pharmamarkt Deutschland

(CHEManager 1-2/2016)     36 neue Medikamente im Jahr 2015     Im Jahr 2015 haben deutsche forschende Pharmaunternehmen 36 Medikamente auf den Markt gebracht, die auf neuen Wirkstoffen basieren – weit mehr als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre, der bei knapp 28 Mitteln liegt. Zwölf dieser Medikamente haben den Orphan Drug-Status, weil sie für Menschen mit seltenen Erkrankungen entwickelt wurden. Darüber hinaus kamen eine Reihe bewährter Wirkstoffe in neuen Darreichungsformen auf den Markt, etwa um sie auch für kleinere Kinder anwendbar zu machen. So ist nun ein AIDS-Medikament als Granulat bereits bei HIV-positiven Kindern ab vier Wochen einsetzbar. In mehreren Medikamenten wurden auch häufig gemeinsam eingesetzte Wirkstoffe in einer Tablette kombiniert.



Ein Drittel der Medikamente wirkt gegen Krebs     Gleich 13 Medikamente kamen für die Krebstherapie heraus, davon jeweils drei gegen den Knochenkrebs Multiples Myelom und den nichtkleinzelligen Lungenkrebs, zwei gegen fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebs. Von den fünf Medikamenten gegen Infektionskrankheiten erweitern zwei das Sortiment zur Heilung von Hepatitis C. Zwei neue Antibiotika sind gegen unterschiedliche multiresistente Keime wirksam. Gleich sieben Medikamente sind im Sinne der personalisierten Medizin erst zu verordnen, wenn ein Gen- oder zytologischer Test ihre Eignung beim jeweiligen Patienten angezeigt hat. Damit hat sich die Zahl der Arzneimittel der personalisierten Medizin in Deutschland auf 45 erhöht.



Neue Antibiotika gegen resistente Keime     Antibiotika – Medikamente gegen schädliche Bakterien – zählen zu den größten Errungenschaften der Medizin. Forschende Pharmaunternehmen arbeiten weltweit an diesen, darunter rund neun Groß- und mehr als 30 kleine und mittlere Unternehmen. Rund 80 gegen zahlreiche Bakterienarten wirksame Antibiotika (sog. Breitbandantibiotika) wurden schon entwickelt. Die meisten neuen Klassen wurden in den 1950er und 1960er Jahren sowie in den frühen 2000er-Jahren eingeführt. Antibiotika, die im aktuellen Jahrzehnt auf den Markt gebracht wurden, sind ausdrücklich gegen Problemkeime entwickelt worden – entweder resistente Formen „gewöhnlicher“ Keime oder aber Bakterien, die sich von je her nicht gut haben bekämpfen lassen.



Weitere Medikamente in der Pipeline     In einer Erhebung des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (VFA) vom August 2015 berichteten die Mitgliedsunternehmen von 328 Arzneimittel­projekten, die bis Ende 2019 zu einer in Deutschland gültigen Zulassung oder Zulassungserweiterung führen können (oder zu einer Zulassung in einem Schwellen- oder Entwicklungsland, wenn die Krankheit vor allem dort vorkommt). In 67 % dieser Projekte wird ein Medikament mit neuem Wirkstoff entwickelt. In 15 % der Projekte wird für einen schon zugelassenen Wirkstoff eine neue Darreichungsform entwickelt. Bei 18 % der Projekte wird ein bereits zugelassenes Medikament darauf geprüft, ob es gegen eine weitere Krankheit eingesetzt werden kann.

Präzise CO₂-Messung

Verluste, die keiner sieht

Verluste, die keiner sieht

In CCUS-Projekten der chemischen Industrie wird die präzise CO₂-Messung zur Schlüsseltechnologie - Coriolis-Systeme spielen dabei eine zentrale Rolle.

Innovation Pitch

Die Start-up-Plattform für Chemie und Biowissenschaften
Entdecken Sie die Innovatoren von morgen

Die Start-up-Plattform für Chemie und Biowissenschaften

CHEManager Innovation Pitch unterstützt Innovationen in der Start-up-Szene der Chemie- und Biowissenschaften. Die Plattform ermöglicht es Gründern, Jungunternehmern und Start-ups, ihre Unternehmen der Branche vorzustellen.

Meist gelesen

Photo
08.08.2025 • News

Carbios und Indorama kooperieren bei rPET

Carbios wird recycelte Monomere bereitstellen, die von Indorama Ventures zu Filamenten für die Verstärkung von Reifen des Herstellers Michelin verarbeitet werden.

Photo
19.05.2025 • NewsChemie

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea

Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.