Pharma- und Medizintechnikdialog darf kein Placebo sein

Der Auftakt des Pharma- und Medizintechnikdialogs im Bundeskanzleramt unterstreicht aus Sicht des VCI, der IGBCE und des BVMed die Bedeutung des Sektors und ist ein starkes Signal für die industrielle Gesundheitswirtschaft und den Standort Deutschland.

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Pharma- und Medizintechnikdialog unterstreicht eindrucksvoll die strategische Relevanz, die die Bundesregierung der Pharma- und MedTech-Branche zuweist. Sie ist zentral für die Lebensqualität der Menschen und für Innovation, Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stärke in Deutschland und Europa. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup betont: „Dieser Dialog darf kein Placebo sein, er muss Wirkung zeigen. Jetzt braucht es Taten statt Ankündigungen. Die industrielle Gesundheitswirtschaft ist ein Zukunftspfeiler unseres Landes. Sie verdient Rückenwind, keine weiteren Hürden.“

Deutschland hat mit einer leistungsfähigen industriellen Gesundheitswirtschaft am Standort große Chancen, aber auch viel zu verlieren. Vom Pharma- und Medizintechnikdialog erwartet der VCI, dass umgehend konkrete Schritte zur Entlastung und Beschleunigung von Verfahren, zur Förderung von Innovationen und zur Sicherung des Produktionsstandorts Deutschland vereinbart werden. Große Entrup: „Wir brauchen praxisnahe, innovationsfreundliche und verlässliche Rahmenbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Chemische Grundstoffe sind das Fundament für die Pharma- und MedTech-Branche. Beides gehört zusammen gedacht.“

Nach Auffassung des VCI muss der Dialog auch ein deutliches Zeichen in Richtung Brüssel senden: Europäische Regulierungen müssen vereinfacht und laufende Verfahren gestoppt werden. „Weg mit dem Regulierungswahn, dafür mehr Freiraum zum Forschen, Entwickeln und Produzieren. Nur so investieren Unternehmen wieder in Deutschland, statt abzuwandern“, sagt Große Entrup.

„Wir begrüßen, dass die Bundesregierung jetzt Tempo machen will bei Ausbau und Stärkung der Gesundheitsindustrie. Beim heutigen Auftakt-Treffen im Kanzleramt war der gemeinsame Wille zu spüren, Deutschland zum weltweit innovativsten Pharma- und Biotechnologiestandort zu machen, wie es der Koalitionsvertrag als Ziel ja vorgibt. Nicht weniger sollte unser Anspruch sein, gehört die Branche doch zu den wenigen Zukunftsindustrien, bei denen Deutschland heute im internationalen Wettlauf noch gut im Rennen liegt., so der Vorsitzende der Pharma- und Biotech-Gewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis. Der Fokus dürfe jedoch nicht allein auf Hochtechnologie und Forschung liegen, sondern man müsse auch die Produktion von Standardmedikamenten und -wirkstoffen stärken. „Getrieben vom Preisdruck bei diesen Produkten hat die Industrie in den vergangenen Jahren zu viele Fertigungskapazitäten nach Fernost abgegeben - mit der Folge, dass wir bei vielen Stoffen nicht nur von anderen abhängig, sondern auch hoch anfällig für Probleme in der Lieferkette sind. Die langen Listen mit Engpass-Medikamenten sprechen eine deutliche Sprache.“, so Vassiliadis.

Auch der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) begrüßt die entsprechenden Ergebnisse der Auftaktveranstaltung im Kanzleramt. „Die Bundesregierung geht damit nach der Anerkennung der Medizintechnik als Leitwirtschaft den nächsten logischen Schritt. Es ist gut, dass das ressortübergreifende Dialogformat gemeinsam mit der Wirtschaft durchgeführt wird. Gemeinsames Ziel muss die Verbesserung der Rahmenbedingungen der industriellen Gesundheitswirtschaft sein, damit Deutschland wieder Innovationsmotor wird“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Marc-Pierre Möll.

Innerhalb des Gesamtprozesses soll der Dialogprozess unter der Federführung des Gesundheitsministeriums fortgesetzt werden. An diesem übergreifenden Format sollen die Ressorts Wirtschaft, Forschung und Technologie sowie weitere betroffenen Ressorts und betroffene Stakeholder aus der Pharma- und der Medizintechnik-Industrie teilnehmen. Die Ergebnisse des Dialogs sollen in ein Strategiepapier einfließen. Das Bundeskanzleramt initiiert, koordiniert und flankiert diesen Gesamtprozess, heißt es in dem Schreiben. Die gesamte Pharma- und Medizintechnik-Strategie soll in einem Jahr abgeschlossen und im Kabinett beschlossen werden.

„Wir sind zuversichtlich, dass damit wichtige Schritte gegangen werden, um Deutschlands Position als führender Medizintechnik-Standort zu stärken und zugleich eine hochwertige Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.

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