25.07.2012 • NewsAfinitorAstraZenecaDiovan

Novartis setzt Kostendisziplin gegen US Dollar-Belastungen

Dem Schweizer Pharmakonzern Novartis macht die Stärke der Konzernwährung Dollar zu schaffen. Dank Kostendisziplin und neuer Medikamente hielt der Basler Arzneimittelhersteller seinen Gewinn im zweiten Quartal dennoch stabil - und sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Mit der Verjüngung des Portfolios und einer gut gefüllten Pipeline soll die Rückkehr zum Wachstum gelingen. Novartis habe bei der Entwicklung wichtiger künftiger Medikamente Fortschritte gemacht, sagte Konzernchef Joseph Jimenez. "Damit konnten wir unsere zukünftigen Wachstumsaussichten weiter stärken."

Im zweiten Quartal lag der Reingewinn mit 2,7 Mrd. US-$ auf dem Vorjahresniveau. Novartis verdiente damit etwas mehr als von Analysten erwartet, die im Schnitt mit einem Gewinnrückgang auf 2,5 Mrd. US-$ gerechnet hatten. Der Umsatz sank dabei um 4 % auf 14,3 Mrd. US-$. Novartis bekam die Stärke seiner Konzernwährung Dollar zu spüren - die Einnahmen aus anderen Währungsräumen verringerten sich dadurch. Außerdem machte sich ein Produktionsstopp wegen Qualitätsproblemen im US-Werk Lincoln bemerkbar. In dem Werk im Bundesstaat Nebraska für nicht verschreibungspflichtige Medikamente mit einem Jahresumsatz von rund 1 Mrd. US-$ sollen die Auslieferungen im vierten Quartal wieder anlaufen. Auch die Generika-Sparte Sandoz hatte mit qualitätsbedingten Produktionsausfällen und rückläufigen Umsätzen zu kämpfen.

Hingegen zogen die jüngeren Produkte wie Gilenya gegen Multiple Sklerose oder des Krebsmittels Afinitor kräftig an. Gilenya sei im laufenden Jahr auf Kurs zu einem Milliarden-Umsatzbringer, sagte Novartis-Chef Jimenez. Afinitor traut er alleine in der Brustkrebsbehandlung, für die das Mittel jüngst die Zulassungsempfehlung in Europa erhalten hat, mehr als 1 Mrd. US-$ Verkaufserlöse zu. Im Vorjahr kam Afinitor, das bereits gegen eine Reihe anderer Krebserkrankungen eingesetzt wird, auf 443 Mrd. US-$ Umsatz. Der Anteil der seit 2007 auf den Markt gebrachten Mittel am Konzernumsatz erhöhte sich im zweiten Quartal auf 34 %. Die neuen Medikamente machen damit den Umsatzausfall wichtiger Präparate wie des Blutdrucksenkers Diovan wett.

Novartis leidet wie viele große Konkurrenten darunter, dass umsatzstarke Präparate wegen des ausgelaufenen Patentschutzes billiger Generika-Konkurrenz ausgesetzt sind. Daneben drücken die Sparbemühungen vieler Staaten im Gesundheitswesen auf die Erlöse und die Rentabilität. In der Branche laufen deswegen massive Spar- und Effizienzprogramme. Auch Novartis hat Werke geschlossen und Stellen gestrichen. Besonders stark den Rotstift angesetzt haben Konzerne wie Pfizer und AstraZeneca. Erst jüngst haben der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck und der Basler Novartis-Lokalrivale Roche die Straffung ihrer Forschungsabteilungen und den Abbau von tausenden Jobs angekündigt.

An der Prognose für das Gesamtjahr hält Novartis fest. Der Konzern rechnet weiterhin mit einem gegenüber 2011 stabilen Umsatz. Die bereinigte operative Marge soll aber unter den 24 % des Vorjahres liegen. Im zweiten Quartal betrug sie noch 27,3 %.

An der Börse wurde der Quartalsbericht gut aufgenommen. Die Novartis-Aktien stiegen um 1,5 % auf 55,90 CHF und damit fast doppelt so stark wie die europäischen Gesundheitswerte insgesamt. Das Resultat sollte die Zuversicht der Anleger bestärken, dass Novartis 2013 zu Wachstum zurückfindet, sagte Sarasin-Analyst David Kägi.

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