13.10.2025 • NewsNobelpreisOmar YaghiRichard Robson

Nobelpreis für Chemie 2025 geht an Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar Yaghi

Der Nobelpreis für Chemie wird 2025 an den Japaner Susumu Kitagawa (74), Professor an der Kyoto-Universität, Japan, den Briten Richard Robson (88), Professor an der University of Melbourne, Australien, und den Jordanier Omar M. Yaghi (60), Professor an der University of California, Berkeley, USA, verliehen.

Auszeichnung für die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen

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Ausgezeichnet werden die drei Wissenschaftler für die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen, der sog. Metal-Organic Frameworks (MOFs).

Begonnen hat die Entwicklung der MOFs im Jahr 1989, als Robson die inhärenten Eigenschaften von Atomen auf neue Weise zu nutzen versuchte. Er kombinierte positiv geladene Kupferionen mit einem vierarmigen Molekül; an jedem Arm befand sich eine chemische Gruppe, die von Kupferionen angezogen wurde. Als sie miteinander verbunden wurden, bildete sich eine geordnete Kristallstruktur mit Hohlräumen, vergleichbar mit einem Diamanten, der mit zahlreichen Hohlräumen gefüllt ist. Robson erkannte das Potenzial seiner molekularen Konstruktion, die jedoch instabil war und leicht zerfiel. Kitagawa und Yaghi konnten diesem Aufbau ein solides Fundament geben; zwischen 1992 und 2003 machten sie – unabhängig voneinander – eine Reihe bahnbrechender Entdeckungen. Kitagawa zeigte, dass Gase in die Konstruktionen hinein- und hinausströmen können und prognostizierte, dass MOFs flexibel gestaltet werden könnten. Yaghi schuf ein sehr stabiles MOF und bewies, dass es sich mithilfe rationalen Designs modifizieren lässt, um neue, erwünschte Eigenschaften zu erhalten. Auf Basis dieser Entdeckungen der Preisträger haben Chemiker mittlerweile zehntausende verschiedene MOFs entwickelt.

Durch die Variation der in den MOFs verwendeten Bausteine können diese verschiedene Substanzen aufnehmen, speichern und wieder freisetzen. Sie können außerdem chemische Reaktionen steuern oder Elektrizität leiten.

Laut Heiner Linke, Vorsitzender des Nobelkomitees für Chemie, besitzen metallorganische Gerüstverbindungen ein enormes Potenzial und bieten bisher ungeahnte Möglichkeiten für maßgeschneiderte Materialien mit neuen Funktionen. Mit der Auszeichnung werden somit nicht nur die grundlegenden wissenschaftlichen Leistungen der Preisträger, sondern auch die hohe gesellschaftliche Relevanz ihrer Arbeiten gwürdigt.

Der Nobelpreis für Chemie ist in diesem Jahr mit insgesamt 11 Mio. SEK (rund 1 Mio. EUR) dotiert und geht zu gleichen Teilen an die drei Wissenschaftler.

Dieser Beitrag ist in CHEManager 10/2025 erschienen

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