Neue Kapazitäten schaffen Versorgungssicherheit für den Chemiepark

Der Chemiepark Marl erreicht einen Meilenstein in seiner Energieversorgung. Mit dem neuen, hochmodernen Kraftwerkspark hat Evonik die Energieerzeugung am Standort erfolgreich neu aufgestellt und damit die Basis für eine zukunftsgerichtete, sichere und flexible sowie effiziente Versorgung des Chemieparks mit Strom und Dampf geschaffen.

Die in der zweiten Jahreshälfte 2022 gestartete Inbetriebsetzung der zwei neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerke (GuD-Kraftwerke) wurde erfolgreich abgeschlossen. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur machte sich bei ihrem Besuch im Chemiepark Marl persönlich ein Bild davon.

Die hochmodernen und ressourceneffizienten Kraftwerke lassen sich optimal steuern und somit je nach gefordertem Energiebedarf flexibel einsetzen. Darüber hinaus sind sie auch brennstoffflexibel ausgelegt und lassen sich für den Wasserstoffbetrieb umrüsten. Das heißt, dass nicht nur Erdgas, Liquefied Petroleum Gas (LPG) und Restgase aus chemischen Produktionen, sondern perspektivisch auch grüner Wasserstoff zur Stromerzeugung nutzbar ist.

„Klimaschutz schaffen wir nur gemeinsam. Die durch neue Kraftwerke erzielten CO2-Einsparungen sind dafür von großer Bedeutung. Dazu zählt auch die in Marl in Betrieb genommene Gas- und Dampfanlage. Mit der Bereitstellung von Energie für die industriellen Prozesse und der gleichzeitigen Versorgung mehrerer tausend Haushalte mit Fernwärme wird vorbildlich gezeigt, wie Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit zusammen realisiert werden können“, sagt Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Wie wichtig die neuen Kraftwerkskapazitäten für Produktion und Arbeitsplätze sind, verdeutlichte Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik: „Die Inbetriebnahme der Gas- und Dampfturbinenkraftwerke ist ein konsequenter und wichtiger Schritt in die Zukunft unserer Energieversorgung. Mit dieser Brückentechnologie sichern wir nicht nur die Produktion von heute, sondern stellen die Weichen für die nachhaltige Versorgung der Chemie von morgen.“

„Die Dekarbonisierung von industriellen Prozessen ist ein essenzieller Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität – das Projekt in Marl hat auch deshalb Vorbildcharakter weit über die Chemiebranche hinaus“, ergänzt Anne-Laure de Chammard, Mitglied des Vorstands der Siemens Energy. Das Unternehmen verantwortete als Generalunternehmer die Realisierung der Anlage.

Die beiden neuen GuD-Kraftwerke sind mit einem Energie-Gesamtnutzungsgrad von mehr als 90% hocheffizient. Gemeinsam erbringen sie eine Leistung von insgesamt 270 Megawatt Strom (entspricht dem Bedarf von ungefähr 750.000 Haushalten) und erzeugen bis zu 660 t Dampf pro Stunde. Alle Gaskraftwerke des Chemieparks werden im Verbund aus einem zentralen Leitstand mit modernem Bedien- und Beobachtungssystem gesteuert.

Die neue Kraftwerksstruktur ist auf die optimale Versorgung des Standorts mit Dampf ausgelegt. Zudem ermöglicht sie bei Ausfällen im öffentlichen Stromnetz für den Chemiepark Marl einen Inselbetrieb – die Kraftwerke können also Anlagen, die auf eine ununterbrochene Versorgung besonders angewiesen sind, selbst mit Strom oder Dampf weiterversorgen. Die flexible Laststeuerung der Kraftwerke kann darüber hinaus einen Beitrag leisten, schwankende Einspeisungen aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz auszugleichen – ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein für die Energiewende. Aus dem Dampfverbundnetz des Standorts erhalten außerdem rund 2.000 Marler Haushalte auch zukünftig Fernwärme.

(v.l.n.r.): Carsten Kolligs (Leiter Product Line Nord, Energy & Utilities,...
(v.l.n.r.): Carsten Kolligs (Leiter Product Line Nord, Energy & Utilities, Evonik), Bernd Vendt (Standortleiter Chemiepark Marl, Evonik), Joachim Dahm (President Division Technology & Infrastructure, Evonik), Anne-Laure de Chammard (Mitglied des Vorstands, Siemens Energy), Thomas Wessel (Personalvorstand und Arbeitsdirektor, Evonik), Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Heiko Mennerich (Leiter Energy & Utilities, Evonik), Werner Arndt (Bürgermeister Stadt Marl) und Andreas Steidle (Leiter Energy Management, Evonik). Foto: Evonik

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