23.11.2011 • NewsMorphosysSimon MoroneyMOR 103

Morphosys spürt mehr Interesse aus den USA

Das Biotechunternehmen Morphosys gerät dank fortschreitender Medikamentenprojekte stärker in den Fokus amerikanischer Investoren. "Wir sehen, dass amerikanische Investoren Deutschland wieder einen Tick ernster nehmen", sagte Vorstandschef Simon Moroney am Dienstag im Gespräch mit Reuters. Das Unternehmen aus Martinsried bei München habe inzwischen in Amerika eine große Investorenbasis bei institutionellen Anlegern. "Irgendwo zwischen 20 und 25 % ." Vor vier Jahren seien es lediglich ein bis 2 % gewesen. Dabei kommt Morphosys zu Gute, dass das Unternehmen mit seinen eigenen Wirkstoff-Programmen nun in eine heiße Phase kommt. Das am weitesten fortgeschrittene Morphosys-Medikament MOR 103 zur Behandlung von rheumatoider Arthhritis ist inzwischen in der zweiten klinischen Phase der Medikamententests. "Die Rekrutierung sollte demnächst fertig sein für die Studie", sagte Moroney. Mit Ergebnissen sei im ersten Halbjahr 2012 zu rechnen. Zuversicht gewinne er daraus, dass ein Wirkstoffkandidat der Firmen Medimmune und CSL gegen Rheuma mit einem ähnlichen Wirkprofil Fortschritte in einer Phase II Studie erzielt habe.

Ziel von Morphosys ist, mit positiven Ergebnissen seiner Studie in der Tasche, einen Partner für die teure Weiterentwicklung von MOR 103 zu finden. "Was zählt, ist natürlich das klinische Ergebnis", sagte Moroney. Es gebe aber schon Gespräche. Ob es dabei eine Aufteilung geben werde mit verschiedenen Partnerschaften für einzelne Regionen, ließ der Neuseeländer offen. "Wir haben noch nicht entschieden. Es ist auch ein bisschen abhängig vom Partner." Zudem erwartet Moroney bis Mitte nächsten Jahres Ergebnisse aus einer Phase-I-Studie mit dem Krebswirkstoff MOR 208.

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Das im TecDac gelistete Unternehmen verdient sein Geld durch Kooperationen mit Pharmariesen wie Novartis, Pfizer und Boehringer Ingelheim und finanziert damit die Entwicklung eigener Wirksubstanzen. Ab 2014 rechnet Moroney mit der ersten Zulassung einer Substanz, die aus den eigenen Laboren stammt oder an der Morphosys mitgearbeutet hat, hatte er kürzlich gesagt. Dann stünde das Unternehmen vor einem Gewinnsprung. Für das laufende Jahr hatte Morphosys zuletzt wegen Währungseffekten und Verzögerungen bei erfolgsabhängigen Zahlungen etwas weniger als die bisher in Aussicht gestellten 105 bis 110 Mio. € Umsatz prognostiziert. Die Gewinn-Prognose von zehn bis 13 Mio. €  für 2011 wurde dagegen bekräftigt.
Weiter forcieren will Morphosys die Suche nach geeigneten Technologien, um die Suche nach Antikörpern für neue Medikamente zu verstärken. Vor etwa einem Jahr hatte Morphosys die auf diesen Gebiet tätige Münchner Biotechfirma Sloning übernommen. "Wenn wir vergleichbare Technologien finden, sind wir in der Lage, solche Akquisitionen wieder zu machen", sagte der Firmenchef. In ganz neue Felder will das Unternehmen mit Zukäufen allerdings nicht vorstoßen.

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