Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2023

Dennis Lippmann, CEO und Präsident Thyssenkrupp Uhde USA, erhält GDCh-Auszeichnung

Dennis Lippmann, CEO und Präsident von Thyssenkrupp Uhde USA, ist der diesjährige Preisträger des Meyer-Galow-Preises für Wirtschaftschemie. Vor ungefähr 20 Jahren entwickelte Lippmann mit seinem Team das Dual-Pressure-Ammonia-Synthesis-Verfahren und führte es erfolgreich in den Markt ein. Die Innovation ermöglichte es, die Größe von Ammoniak-Syntheseanlagen deutlich zu erhöhen, ohne dabei kritische Hochdruckausrüstung skalieren zu müssen. Mittlerweile wird diese Technologie in den fünf größten Ammoniakanlagen der Welt eingesetzt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimakrise und des Wandels in der Energieversorgung gewinnt Ammoniak eine neue Bedeutung als Kraftstoff und Transportmittel für Wasserstoff.

Der Preisträger erhält die Auszeichnung am 29. November im Rahmen einer Feierstunde bei Thyssenkrupp Uhde in Dortmund vom GDCh-Präsidenten Professor Karsten Danielmeier.

Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie werden jährlich Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet, die eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Im Fokus stehen dabei Markteinführungen, die vorrangig den Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der mit 10.000 EUR dotierte Preis wird jährlich von der Meyer-Galow-Stiftung für Wirtschaftschemie verliehen, die bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) angesiedelt ist. Stifter ist Erhard Meyer-Galow, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Hüls und frühere Präsident der GDCh.

Bei CHEManager sehen Sie auch die Preisträger der vergangenen Jahre.

Dennis Lippmann, CEO und Präsident von Thyssenkrupp Uhde USA, ist der...
Dennis Lippmann, CEO und Präsident von Thyssenkrupp Uhde USA, ist der diesjährige Preisträger des Meyer-Galow-Preises für Wirtschaftschemie. © Thyssenkrupp

Hintergrund:

Ammoniak (NH3) ist eine der mengenmäßig am meisten produzierten Chemikalien – vor allem für Dünger. Heute wird die chemische Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff aber auch als Energieträger und Wasserstoff-Transportmedium diskutiert. 

Bis zu 2.000 t Ammoniak pro Tag produzierte eine Industrieanlage zur Jahrtausendwende. Eine solche Anlage einfach weiter hoch zu skalieren, um den Ertrag zu erhöhen, ist mit Risiken verbunden, da Hochdruckausrüstungen wie der Synthesegaskompressor mit Dampfturbine und Ammoniakreaktor in nicht referenzierten Größenordnungen erforderlich wären. Das von Lippmann mitentwickelte Zweidruckverfahren reduziert solche Risiken, indem es die nötige Mehrleistung auf weniger kritische Ausrüstungen verlagert. So lassen sich nicht nur neue Anlagen um bis zu 65 % größer bauen, ohne kritische Hochruckausrüstungen zu vergrößern, sondern auch bestehende Anlagen in der Kapazität erweitern. Das neue Verfahren ermöglicht ferner eine Reduzierung des Energieverbrauchs um bis zu 4 %. 

Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie würdigt die GDCh die Markteinführung dieses Verfahrens. Im Jahr 2006 ging mit der SAFCO-IV Anlage in Saudi-Arabien die erste entsprechende Anlage mit einer Kapazität von 3.300 t pro Tag in Betrieb – heute sind es bereits fünf, eine weitere ist im Bau und die nächste in der Planung.

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