01.03.2010 • NewsMerckMillipore

Merck erwirbt Millipore

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA will sein Biotechnologie-Geschäft mit einem Milliarden-Zukauf in den USA stärken. Merck plant dazu, die Biotechnologiefirma Millipore mit Sitz in Billerica (Massachusetts) zu übernehmen. Der Kaufpreis soll sich einschließlich Schulden auf rund 5,3 Mrd.€ belaufen. Die Gremien von Millipore und Merck hätten dem Geschäft bereits zugestimmt, hieß es.
Je Millipore-Aktie bietet Merck 107 US-$ in bar. Die Millipore-Aktionäre sollen in einer außerordentlichen Hauptversammlung über das Geschäft entscheiden. Auch die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus, Merck rechnet aber fest mit deren Zustimmung. Beide Seiten erwarten den Abschluss der Transaktion für die zweite Jahreshälfte.
"Merck und Millipore passen hervorragend zusammen, und gemeinsam werden wir in der Lage sein, die gesamte Wertschöpfungskette für Pharma- und Biopharma-Kunden abzudecken", sagte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley zu der geplanten Verbindung beider Unternehmen. Millipore hat sich den Angaben zufolge auf die Forschung und Produktion im Segment Biotechnologie spezialisiert. Die Kunden des Unternehmens stammten vor allem aus der Pharma- und Biopharma-Industrie sowie Forschungseinrichtungen.
Im Jahr 2009 erzielte Millipore mit rund 6.000 Mitarbeitern in 30 Ländern einen Umsatz von 1,7 Mrd. US-$. Durch den Zukauf will Merck die eigenen Erlöse in diesem Segment auf 2,1 Mrd. € steigern. Damit soll auch der Chemie-Anteil im Konzern von 25 auf 35% wachsen und auf einen Pro-forma-Umsatz von 8,9 Mrd. € kommen. Händler stuften den Kaufpreis in ersten Reaktionen als "nicht billig" ein. Dass der Kauf an sich durchaus sinnvoll ist, daran herrschen unter Marktbeobachtern indes kaum Zweifel, kann Merck dadurch doch seine Stellung in den profitablen Wachstumsbereichen biotechnologische Forschung und Produktion verstärken.

Die Merck-Führung verspricht sich auch deutliche Kostensenkungen. So soll der Chemiehauptsitz des Konzerns in den USA mit dem Unternehmenssitz von Millipore in Billerica verschmolzen werden. Das Top-Management von Millipore braucht sich um seine Jobs keine Sorgen zu machen: Merck will mit der Führungsriege weiterarbeiten und "auf der starken Personalbasis des Unternehmens" aufbauen. Die jährlichen
Kosten sollen durch den Zusammenschluss dennoch um 75 Mio. € sinken.
Finanzieren will Merck den Zukauf aus vorhandenen Barmitteln und einem Bankdarlehen. Dazu hat das Unternehmen die Institute Bank of America, BNP Paribas und Commerzbank ins Boot geholt. Ein Teil der Finanzierung soll später durch Anleihen ersetzt werden. Dabei strebt Merck weiterhin ein solides Investment-Grade-Rating an.

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