Merck blickt optimistisch in die Zukunft

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck blickt kurz vor Abschluss seiner größten Übernahme optimistisch in die Zukunft. "Wir stehen in den Startlöchern für weiteres Wachstum", sagte Firmenchef Karl-Ludwig Kley am Freitag auf der Hauptversammlung in Frankfurt vor rund 1100 Aktionären. "Unsere Unternehmensbereiche sind breit aufgestellt, so dass wir auch in einem wechselhaften Wirtschaftsumfeld bestehen können." Das Wachstumsmodell sei auch für 2015 und darüber hinaus intakt. Merck könne in allen seinen Geschäften nun aus eigener Kraft wachsen.

Im laufenden Jahr rechnet Kley weiterhin mit Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis. Für 2015 werde ein leichter Anstieg des Umsatzes sowie des Betriebsgewinns (EBITDA) vor Sondereinflüssen erwartet, bekräftigte er. "Sollte die Übernahme von Sigma-Aldrich wie geplant zur Jahresmitte vollzogen werden, wird das Wachstum höher ausfallen." In diesem Fall rechne das Unternehmen beim Umsatz mit zweistelligen Wachstumsraten, das EBITDA vor Sondereinflüssen werde im Vergleich zum Vorjahr sehr stark steigen, bestätigte Kley. Eine detaillierte Prognose will Merck mit seinen Quartalszahlen am 19. Mai veröffentlichen.

Die rund 17 Mrd. USD schwere Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich wird derzeit noch kartellrechtlich überprüft. Merck finanziert die Akquisition des Life-Science-Unternehmens ausschließlich mit Fremdkapital. Nach dem für Mitte des Jahres erwarteten Abschluss der Transaktion wird der Konzern etwa 12 Mrd. EUR Nettofinanzschulden auf der Bilanz haben. "Wir streben ein ausgewogenes Fälligkeitsprofil an mit ersten Tilgungen schon ab der zweiten Jahreshälfte 2015 und dann in einem Zeitrahmen bis 2017", erklärte Finanzchef Marcus Kuhnert, der vor seinem Wechsel zu Merck viele Jahre für den Konsumgüterkonzern Henkel gearbeitet hat. Die rasche Rückführung der Verschuldung soll für Merck auch absehbar wieder finanziellen Spielraum für weitere Akquisitionen schaffen.

Die US-Wettbewerbshüter haben bereits grünes Licht gegeben, in einigen Märkten steht die Zustimmung noch aus. Kley zeigte sich aber weiter zuversichtlich, den Zukauf Mitte des Jahres unter Dach und Fach bringen zu können. Danach planen die Hessen in den nächsten Jahren allenfalls kleinere Übernahmen. Vorrang hat der Abbau des angehäuften Schuldenbergs. Sigma-Aldrich ist der größte Zukauf in der fast 350-jährigen Unternehmensgeschichte von Merck.

 

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