01.02.2018 • NewsMerckPharmaindustrieKrebs

Life Science Inkubator Bonn betreut erstmals Industrieausgründung

Mit der Projektgruppe Silvacx wird am Life Science Inkubator (LSI) in Bonn erstmals ein Forschungsprojekt gefördert, das aus einem Industrieunternehmen hervorgegangen ist. Silvacx ist ein Spin-Off von Merck und entwickelt neuartige Trägermaterialien für die Immuntherapie von Krebs. Das Silvacx-Team unter Leitung von Armin Kübelbeck erhält am LSI 1,93 Mio. EUR aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die weitere Forschung- und Entwicklungsarbeit in den kommenden drei Jahren. Anschließend soll die Plattformtechnologie klinisch evaluiert werden.

Die von Merck auslizenzierte Silvacx-Technologie basiert auf Nanopartikeln aus Siliziumdioxid, die als effizientes und kostengünstiges Trägermaterial für die therapeutische Impfung von Krebspatienten dienen sollen. An die Oberfläche der Nanopartikel lassen sich spezifische Antigene koppeln, die das körpereigene Immunsystem von Krebspatienten gezielt gegen Tumorzellen aktivieren sollen.

Das bei Merck entstandene Projekt wurde nach vielversprechenden präklinischen Studien aus strategischen Gründen eingestellt. Projektleiter und Miterfinder Armin Kübelbeck und sein Team bemühten sich daraufhin um eine exklusive Technologielizenz.

„Wir sind sehr glücklich, dass unser Projekt am LSI fortgeführt werden kann“, sagte Armin Kübelbeck. „Wir sehen breite potentielle Anwendungsfelder vor allem im Bereich der personalisierten Krebstherapie und wollen die Technologie auf eine solide Basis stellen.“

„Wir freuen uns, dem Projektteam neben einer Projektfinanzierung auch unsere Infrastruktur anbieten zu können“, sagte Jörg Fregien, Geschäftsführer des LSI. „Wir sind nach ausführlicher Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass es sich um eine sehr attraktive Plattformtechnologie handelt, die für die Immunonkologie und darüber hinaus von Bedeutung sein kann.“

In der gut achtjährigen Geschichte des Life Science Inkubators wurden bisher ausschließlich Projekte gefördert, die auf Ideen und Vorarbeiten an Universitäten oder anderen öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen beruhten. Eines der ersten Projekte – eine Ausgründung aus der Universität Göttingen – war die Neuway Pharma, die mittlerweile über 20 Mitarbeiter beschäftigt.

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