Kunststofferzeugung: Neue Hoffnung auf Wachstum

Die globale Wirtschaftskrise hat auch die Kunststofferzeuger schmerzlich getroffen. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland nur noch 17 Mio. t Kunststoff produziert, 15 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz sank noch stärker, nämlich um 23,2 % auf 17,5 Mrd. €. Die Gewichte von Inlandsabsatz und Export blieben nahezu konstant: 39 % der Erlöse wurden im Inland und 61 % im Ausland erwirtschaftet. Der Exportüberschuss von rund 3,7 Mio. t und 6,3 Mrd. € unterstreicht die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche.

Trotz dieses Einbruchs blickt die Kunststoff erzeugende Industrie mit einigem Optimismus in die Zukunft. Diese Zukunft gemeinsam mit den Partnern der Wertschöpfungskette zu gestalten sei wichtigstes Ziel, erläuterte Dr. Günter Hilken, der Vorsitzende von PlasticsEurope Deutschland. Ein Vorteil sei, dass die Kunststoffindustrie auf Grund ihres hohen Innovationspotentials aus einer Position der Stärke agieren könne. Diese Innovationsfähigkeit müsse durch entsprechende Strukturen und Rahmenbedingungen seitens der Entscheider und Gesetzgeber weiter gefördert werden. Kunststoff sei ein Querschnittmaterial und biete sich als hochrangiger Wachstumstreiber im Kampf um Nachhaltigkeit und Klimaschutz an.

Die Entwicklung im 1. und im bisherigen 2. Quartal 2010 war für die Kunststofferzeuger sehr ermutigend. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Folgequartale entwickelten. „Wir glauben an den Wachstumspfad unserer Industrie, warnen aber vor übersteigertem Optimismus und vorschnellem Aktionismus", so Hilken.

Diese insgesamt positive Perspektive darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in den vergangenen Jahren eine deutliche Verlagerung von Produktion und Verbrauch von Kunststoffen nach Asien und in den nahen Osten mit wachsender Dynamik vollzieht, eine Entwicklung, die den Wettbewerbsdruck auf die deutsche Kunststoffindustrie wachsen lässt, mit negativen Auswirkungen auf den Standort. Bereits heute ist eine deutliche Verlagerung anwendungsnaher Entwicklungskapazitäten insbesondere nach China zu beobachten. Die Bemühungen asiatischer und arabischer Länder, den noch bestehenden technologischen Vorsprung einzuholen bezeugen nicht nur etliche Übernahmen europäischer und amerikanischer Unternehmen, sondern auch der massive Aufbau und die Förderung von Forschungseinrichtungen. Industriepolitische Maßnahmen zur Sicherung des Standortes sind deshalb aus Sicht der Kunststofferzeuger unabdingbar. An erster Stelle steht dabei nach Dr. Hilken eine Neugestaltung der Forschungsförderung. Wichtige Themen sind auch der Emissionshandel, eine Steuerreform sowie REACH.

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