Kind und Karriere - für Frauen immer noch schwer vereinbar

Grafik: Führungskräfte wollen mehr interkulturellesTraining
Grafik: Führungskräfte wollen mehr interkulturellesTraining

Kind und Karriere - für Frauen immer noch schwer vereinbar

Kinder haben auf den Verlauf von Karrieren von Frauen einen wesentlich größeren Einfluss als dies bei Männern der Fall ist. Die traditionelle Rollenverteilung ist nach wie vor weit verbreitet. Familie und Karriere sind für weibliche Führungskräfte immer noch schwer vereinbar.

Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage zur Chancengleichheit des VAA unter knapp 1.600 weiblichen und männlichen Führungskräften in der Chemischen Industrie. So wird Teilzeit nach wie vor überwiegend von Frauen, und zwar von 30 % der befragten weiblichen Führungskräfte, genutzt. Bei den Männern sind dies gerade einmal 3 %. Auch die Bereitschaft zum Ortswechsel ist bei Frauen von der Zahl der Kinder abhängig: Während kinderlose Frauen eine genauso hohe Mobilität aus beruflichen Gründen zeigen wie ihre männlichen Kollegen, sind Mütter wesentlich seltener zum Ortswechsel bereit. Bei Vätern ist ein solcher Zusammenhang nicht festzustellen.

Dr. Thomas Fischer, 1. Vorsitzender des VAA, mahnt: „Angesichts des demografischen Wandels braucht die Industrie dringend hochqualifizierte Frauen und Männer. Diese werden sich aber weiterhin zu oft gegen Karriere entscheiden, wenn die Familie darunter leiden muss".


Bei der Umsetzung von Chancengleichheit in den Unternehmen hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre viel getan. 80 % der Teilnehmenden geben an, dass sich ihr Unternehmen zu frauen- und familienorientierter Personalpolitik bekennt. Gefragt nach der praktischen Umsetzung sehen die befragten Führungskräfte jedoch Nachholbedarf: Nur ein Drittel der Frauen und knapp die Hälfte der Männer nimmt einen entsprechend praktizierten Führungsstil im Unternehmensalltag wahr.

Dazu Gerhard Kronisch, VAA-Hauptgeschäftsführer: „Es reicht nicht, flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten. Wichtig ist ein Betriebsklima, in dem die Nutzung solcher Modelle auch tatsächlich akzeptiert wird."

Der VAA vertritt die Interessen aller Führungskräfte in der Chemischen Industrie, vom Chemiker über die Ärztin, von der Pharmazeutin bis zum Betriebswirt. Die Umfrage zur Chancengleichheit führt der VAA seit nunmehr 20 Jahren durch. Aufgrund des langen Betrachtungszeitraums und der hohen Teilnehmerzahl ist sie eine einzigartige Grundlage für die langfristige Betrachtung der Entwicklung von Chancengleichheit.


Führungskräfte wollen mehr interkulturellesTraining

Unter Führungskräften besteht ein breiter Konsens darüber, dass in ihren Unternehmen ein verstärktes interkulturelles Training notwendig ist. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA (www.ula.de), dem politischen Dachverband des VAA. An der Umfrage zum Thema „Zusammenarbeit in internationalen Teams" beteiligten sich mehr als 250 Mitglieder des Panels „Manager Monitor", darunter auch zahlreiche VAA-Mitglieder.

93 % der Umfrageteilnehmer befürworten interkulturelle Schulungen für alle Mitarbeiter, bei Schulungen für ausländische Führungskräfte in Deutschland liegt die Zustimmung sogar bei 97 %. 78 % der Befragten sprachen sich für die Schulung deutscher Führungskräfte im Umgang mit Expatriates aus. Das derzeit in den Unternehmen angebotene Weiterbildungsangebot wird kritisch bewertet. Coaching- und Trainingskurse für Expatriates sehen lediglich 32 % der Befragten als ausreichend an. Bei den Maßnahmen für Heimkehrer liegt dieser Wert bei nur 24 %. Was die Behebung dieses Defizits anbelangt, vertrauen die Führungskräfte allem Anschein nach nicht nur auf eine Verhaltensänderung ihrer Unternehmen: Mehr als die Hälfte (51 %) der Befragten stimmt der These zu, dass Mitarbeiter sich auch selbst um entsprechende Weiterbildungen kümmern sollten (vgl. Grafik).

Die Ergebnisse der bislang durchgeführten Umfragen des Manager Monitors sind unter www.manager-monitor.de verfügbar. Dort können sich Interessenten auch selbst als Panel-Teilnehmer anmelden.

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