Ineos plant Schließung des Standorts Gladbeck
Ineos Phenol hat angekündigt, die Produktion am Standort Gladbeck im nördlichen Ruhrgebiet aus Rentabilitätsgründen einzustellen.
Nach Angaben des weltweit größten Herstellers von Phenol und Aceton haben die extrem hohen Energiekosten in Europa zusammen mit der europäischen CO2-Strafsteuerpolitik dazu geführt, dass Europa gegenüber der importierten chinesischen Produktion und dem weltweiten Überangebot nicht mehr wettbewerbsfähig ist.
Nach einer eingehenden strategischen Prüfung beabsichtigt das Unternehmen, den Standort Gladbeck im nördlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt endgültig aufzugeben. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit Europas habe bereits zum Ausstieg mehrerer nachgelagerter Abnehmer von Phenol und Aceton geführt, sodass die lokale Nachfrage den Betrieb des Standorts Gladbeck, der aus dem Jahr 1954 stammt und erhebliche Zukunftsinvestitionen erfordern würde, nicht mehr rechtfertige.
Sir Jim Ratcliffe, Vorstandsvorsitzender von Ineos, kommentierte die Pläne: "Dies ist die Folge des völligen Mangels an Wettbewerbsfähigkeit im Energiebereich in Europa und der blinden Hingabe an die Kohlenstoffbesteuerung, die zu einer massiven Deindustrialisierung auf dem gesamten Kontinent führt. Gladbeck ist nicht das erste und wird mit Sicherheit nicht das letzte Werk sein, wenn die Regulierungsbehörden nicht aufwachen und Maßnahmen ergreifen".
Die Anlage in Gladbeck hat eine Produktionskapazität von 650.000 t/Jahr an Phenol- und Acetonprodukten und ist damit eine der größten Anlagen ihrer Art weltweit. Der Standort beschäftigt direkt 279 Mitarbeiter und sichert indirekt über 1.500 Arbeitsplätze. Das Unternehmen wird nun in Konsultationen mit dem Betriebsrat, den Beschäftigten, den Kunden und den Lieferanten eintreten, um den Standort auf sichere, verantwortungsvolle und gesetzeskonforme Weise zu verlassen.
