12.06.2025 • NewsGEAInfraservInfraserv Höchst

Industriepark Höchst: Carbon Capture-Pilotanlage geht in Betrieb

Im Industriepark Höchst ist eine neue Pilotanlage zur CO₂-Abscheidung in Betrieb gegangen. Ziel des Projekts von Infraserv Höchst und GEA ist es, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der CO₂-Abtrennung aus Rauchgasen zu erproben – ein Schritt in Richtung klimafreundlicher Industrie.

Testbetrieb mit klarer Zielsetzung

Die Pilotanlage wurde an der Klärschlammverbrennungsanlage des Industrieparks installiert und soll über drei Monate hinweg Daten zur CO₂-Abscheidung liefern. „Pilotanlagen dieser Art sind unverzichtbar, um das Verfahren zu testen und notwendige Daten zu sammeln“, erklärt Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für mögliche großtechnische Anlagen dienen, die langfristig zur Reduktion industrieller Emissionen beitragen könnten.

Technische Herausforderungen und Erkenntnisgewinn

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Joachim Kreysing, Geschäftsführer Infraserv Höchst (rechts), Sirko Ogriseck, Projektleiter Infraserv Höchst (links) präsentierten gemeinsam mit Julia Keller und Michael Schneider, Projektleiter der GEA Group, die Carbon Capture-Pilotanlage im Industriepark Höchst.
© Infraserv Höchst

Ein Teilstrom des Rauchgases wird aus dem Kamin entnommen und in der Anlage mit einem Amin-Wasser-Gemisch behandelt, das das CO₂ bindet. Anschließend wird das Gasgemisch erhitzt, um das CO₂ wieder freizusetzen. „Im Kern geht es um die Bewertung des Energiebedarfs, der Effizienz und der Kosten einer großtechnischen Abscheidungsanlage an einer Verbrennungsanlage“, so Dr. Sirko Ogriseck, Projektleiter bei Infraserv Höchst. Die Testphase liefert wichtige Daten zur Reinheit des abgeschiedenen CO₂, zur Stabilität des eingesetzten Waschmittels und zum Energieverbrauch.

Perspektiven für die Kreislaufwirtschaft

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die Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) von Infraserv Höchst angeschlossen, eine der größten und modernsten ihrer Art in Deutschland.
© Infraserv Höchst

Ein Teil des abgeschiedenen CO₂ stammt aus biogenen Quellen – ein Vorteil für die spätere Nutzung in der chemischen Industrie. Infraserv Höchst prüft bereits mögliche Abnehmer, etwa Start-ups, die CO₂ mit grünem Wasserstoff zu synthetischen Kraftstoffen verarbeiten. Erfahrungen aus früheren Projekten wie ICO2CHEM und die Zusammenarbeit mit der Power-to-Liquid-Anlage von Ineratec zeigen, dass die Nutzung von CO₂ als Rohstoff realisierbar ist. Die Pilotanlage wird im Rahmen des EU-Projekts IS2H4C gefördert, das industrielle Symbiosen und Kreislaufwirtschaft in europäischen Regionen vorantreibt.

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Infraserv GmbH & Co. Höchst KG

Industriepark Höchst, Gebäude C 770
65926 Frankfurt am Main
Deutschland

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