IG BCE will vier bis fünf Prozent mehr und Entlastung für ältere Beschäftigte

Der Hauptvorstand der IG BCE hat die Leitplanken für die kommende Chemie-Tarifrunde gesetzt und einstimmig eine Forderungsempfehlung beschlossen. Danach sollen die Entgelte zwischen 4 und 5% steigen, die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Außerdem will die Gewerkschaft das Abkommen „Lebensarbeitszeit und Demografie" weiter entwickeln und den bestehenden Demografiefonds ausbauen.

Nach Einschätzung des IG-BCE-Hauptvorstands wird die deutsche Volkswirtschaft auch im kommenden Jahr weiter wachsen, wenn auch vermutlich weniger stark, als noch vor kurzem erwartet. „Zu Panik oder Schwarzmalerei besteht jedoch überhaupt kein Anlass", sagte IG-BCE-Tarifpolitiker Peter Hausmann. „Die Wirtschaft befindet sich nach wie vor in einer guten Verfassung, der Richtungsanzeiger steht im Plus. Unsere prozentuale Forderungsempfehlung entspricht exakt der Lage."

Um die wirtschaftliche Situation in Deutschland auf hohem Niveau zu stabilisieren und weiter zu stärken, müsse mehr investiert werden. Zugleich sei es erforderlich, für mehr Nachfrage zu sorgen, so Peter Hausmann. „Die Binnenkaufkraft muss rauf. Da brauchen wir eine Entgeltsteigerung, die auch soziale Komponenten mit berücksichtigt."

Die IG BCE will den bestehenden Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie" weiter ausbauen. Dabei geht es um bessere Rahmenbedingungen für gute und gesunde Arbeit, die Weiterentwicklung von lebensphasenorientierten Arbeitszeitmodellen und ein hohes Niveau der Nachwuchssicherung. Außerdem will die Gewerkschaft neue Modelle zum gleitenden Übergang in den Ruhestand auf den Weg bringen, konkret geht es um die Vier- und Drei-Tage-Woche ab dem 60. Lebensjahr. Peter Hausmann: „Ältere Beschäftigte müssen entlastet werden, damit sie gesund und ohne finanzielle Einbußen in Rente kommen können."

Die Forderungsempfehlung des IG-BCE-Hauptvorstands ist Grundlage für die jetzt beginnende Diskussion in den rund 1.900 Chemie-Betrieben. Die Ergebnisse werden in den elf Tarifregionen zusammengeführt, am 22. Januar kommt die Bundestarifkommission zusammen und beschließt endgültig über die Forderung. Die Verhandlungen werden aller Voraussicht nach Ende Januar auf regionaler Ebene aufgenommen. Der Chemie-Flächentarifvertrag gilt für rund 550.000 Beschäftigte.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Batterietechnologie

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Ob Batterien für die E-Mobilität oder Energiespeicher für die Energiewende – Batteriesystem sind ein Schlüssel für die Elektrifizierung der Gesellschaft.