ICIG übernimmt Astrazeneca-Standort Plankstadt


ICIG übernimmt Astrazeneca-Standort Plankstadt
Die Zukunft des Astrazeneca-Standorts Plankstadt ist gesichert. Seit April 2007 war der britisch-schwedische Pharmakonzern auf der Suche nach einem Käufer für seine Produktionsstätte in Baden-Württemberg. Nun erhielt die International Chemical Investors Group (ICIG) den Zuschlag (vgl. CHEManager 23/2007). Das private Investment-Unternehmen hat sich auf mittelgroße Chemiewerke mit führenden Positionen in Nischenmärkten spezialisiert. Seit der Gründung im Jahr 2004 hat ICIG 17 Werke mit einem Umsatz von rund 500 Mio. € von großen Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche übernommen. Heute beschäftigt der Investor mehr als 2.500 Mitarbeiter. Dr. Andrea Gruß befragte Dr. Achim Riemann, Managing Director der ICIG in Frankfurt, zur jüngsten Akquisition.
CHEManager: Die International Chemical Investors Group wird einen von zwei deutschen Produktionsstandorten des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca übernehmen. Wie wollen Sie die Aktivitäten am Standort Plankstadt fortsetzen?
Dr. Achim Riemann: Es ist unsere Absicht das Werk als Lohnfertiger für Generikahersteller und Originatoren am Markt zu positionieren. Der Lohnfertigungsvertrag mit Astrazeneca gibt uns dabei nötige Zeit, das Geschäft zu entwickeln. Das Closing der Transaktion wird voraussichtlich am 31. Dezember erfolgen. Dann geht das neue Unternehmen unter dem Namen Corden Pharma GmbH an den Start.
CHEManager: Wo sehen Sie Restrukturierungsbedarf?
Dr. Achim Riemann: Wir werden uns nach dem Closing alle Prozesse im Unternehmen ansehen und überprüfen, ob sie den Effizienzkriterien eines Lohnfertigers entsprechen. Im Moment gehen wir davon aus, dass es zu einem Personalanpassungsbedarf in der Größenordnung von 15 % kommen kann.
CHEManager: Im Mai 2007 übernahm die ICIG das Customer Manufacturing-Geschäft der Clariant mit Produktionsstätten in Deutschland und den USA. Gibt es Synergien mit den nun erworbenen Aktivitäten von Astrazeneca?
Dr. Achim Riemann: Nein, zum von Clariant erworbenen Custom Manufacturing- Geschäft gibt es keine Synergien. Dieses Geschäft firmiert unter Weylchem und beliefert im Wesentlichen Pflanzenschutzmittelhersteller und daneben die Pharmaindustrie mit non-GMP Zwischenprodukten. Synergien gibt es jedoch mit Corden Pharmachem, unserer GMP-Plattform. Unsere Werke in Belgien und Irland und demnächst auch die von Solvay Pharma erworbene Synkem in Chenove bei Dijon produzieren Wirkstoffe für den Generikamarkt und für Originatoren.
CHEManager: Die Übernahme des Astrazeneca- Standorts ist bereits das vierte Investment der ICIG in der Chemie- und Pharmabranche in diesem Jahr. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Investments aus?
Dr. Achim Riemann: Wir suchen primär Geschäfte in Sondersituationen von Konzernen, bei denen es auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit ankommt und bei denen wir unsere Expertise im Chemie und Pharmasektor bei der strategischen Weiterentwicklung und bei der Restrukturierung einbringen können. Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen - Restrukturierung, zusätzliche Akquisitionen, organisches Wachstum - die Profitabilität zu steigern und den Unternehmen eine langfristige Perspektive in unserer Gruppe zu geben.
Meist gelesen

Covestro-Aktionäre stimmen Übernahme durch ADNOC zu
ADNOC International erhält insgesamt 91,3 % der Covestro-Aktien. Bereits nach Ende der regulären Annahmefrist am 27. November 2024 hatte das Übernahmeangebot die Mindestannahmequote mit rund 70 % deutlich überschritten.

Lösungen für eine gelungene Transformation
Als Lösungspartner für die Prozess- und Energieindustrien unterstützt der Industriedienstleister Bilfinger Kunden bei der Transformation.

Statement: Dirk Missal, Tech Center Associate Hydrocarbons, Dow Olefinverbund
Effizienz in der Produktion als Fundament der Dekarbonisierungsstrategie

Thyssenkrupp Nucera verlängert Vertrag mit CEO Werner Ponikwar
Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp Nucera Management hat den bestehenden Vertrag mit CEO Werner Ponikwar um weitere fünf Jahre bis Juli 2030 verlängert. Darüber hinaus wird Stefan Hahn zum 1. März 2025 vom Aufsichtsrat zum neuen CFO bestellt. Stefan Hahn wird die Nachfolge von Arno Pfannschmidt antreten, der während einer verlängerten Amtszeit die Altersgrenze von 65 Jahren erreichen würde.

BÜFA schafft Basis für künftiges Wachstum
Die chemische Industrie in Deutschland sieht sich zunehmend vor enormen Herausforderungen. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erschweren es, die ökonomische Kraft im Inland voll auszuschöpfen. In diesem anspruchsvollen Umfeld agiert auch das Oldenburger Chemieunternehmen BÜFA und rüstet sich, seine Resilienz gegenüber möglichen komplexen und unvorhersehbaren Marktschwankungen im kommenden Jahr weiter zu stärken.