15.02.2018 • NewsChemielogistikContainerHafen Rotterdam

Hafen Rotterdam: Wachstumsmotor Containerumschlag

Den wichtigsten Wachstumsmotor für den Hafen von Rotterdam stellte der Containerumschlag mit einem besonders starken Wachstum in Höhe von 12,3 % (Tonnen) im Jahr 2017 dar. Der Güterumschlag insgesamt stieg um 1,3 %. Damit knüpfte der Hafen wieder an den Wachstumstrend vor dem Jahr 2016 an. Die gesamte Tonnage stieg von 461 Mio. auf 467 Mio. Der Steigerung bei den Containern standen ein Rückgang beim Trockenmassengut von 2,6 % und Flüssigmassengut von 4,1 % gegenüber. Stückgut (Roll-on/Roll-off sowie sonstiges Stückgut) stieg um 7 %.

Container
Der Containerumschlag stieg stark an: um 10,9 % auf 13,7 Mio. TEU (twenty feet equivalent unit, dem Standardmaß für Container) und im Gewicht um 12,3 % auf 142,6 Mio. t. In der zweiten Jahreshälfte wurden 14,1 % mehr Tonnen (12,4% in TEU) umgeschlagen als im selben Zeitraum des Vorjahres. In den letzten fünf Halbjahren zeichnet sich ein anhaltender Wachstumskurs ab. Rotterdams Marktanteil am Containermarkt ist mit 31 % (2017 bis einschließlich 3. Quartal) auf dem höchsten Niveau seit 2000.

Der Anstieg manifestierte sich in der Hauptsache in Asien und Südamerika sowie bei den Lieferungen aus Nordamerika. Das Feeder-Volumen stieg (21 % in TEU) in allen europäischen Fahrgebieten stark an, insbesondere in Skandinavien und den baltischen Staaten. Bei der Küstenschifffahrt betrug das Wachstum 10,2 % (TEU), mit Zunahmen im Umschlag auf Strecken von und zu den Regionen Mittelmeer und Skandinavien/Baltikum. Auch das Hinterlandvolumen verzeichnete einen Anstieg (6,3 %).

Dieses Wachstum sowie das des Feeder-Volumens bestätigt die starke Position von Rotterdam in den Netzwerken der Containerreedereien und großer Allianzen. Auch der Umschlag auf der Maasvlakte 2 verzeichnete starke Zuwächse sowie nahezu alle sonstigen Terminals. Der Umschlag beladener Container wuchs mit einem Anstieg von 12,1 % (TEU) stärker als der der leeren Container (+6,1 %).

Flüssiges Massengut
Der Umschlag von Rohöl stieg um 2,3 % auf 104,2 Mio. t an. Dies war vor allem dem höheren Auslastungsgrad der Raffinerien zu verdanken. Der An- und Abtransport von Mineralölen und Ölprodukten sank um 10,8 % auf 79,2 Mio. t. Ein Rückgang des Umschlags von Mitteldestillaten, insbesondere Kerosin, wurde teilweise vom Anstieg beim Naphta-Umschlag kompensiert. Der Umschlag von LNG (Flüssiggas) stieg um 16,5 %, vor allem infolge höherer Lieferungen an das Gasnetz und der Entwicklung von LNG-Lagertankeinrichtungen.

Der Umschlag chemischer Produkte blieb stabil, während der der Biokraftstoffe aufgrund der wachsenden, europäischen Nachfrage nach Biodiesel anstieg. Auch pflanzliche und tierische Produkte nahmen im Volumen zu. Die übrigen Produkte der Kategorie „sonstiges flüssiges Massengut“ sanken im Umschlag, wodurch die gesamte Kategorie einen Rückgang von 7,3 % verzeichnete.

Trockenes Massengut, RoRo und sonstiges Stückgut
Der Umschlag von Erzen und Schrott blieb stabil bei über 31 Mio. t. Bei Kohle gab es einen Rückgang von 9,5 % dadurch, dass acht Kohlekraftwerke (zwei in den Niederlanden und sechs in Deutschland) geschlossen wurden und die übrigen Kraftwerke weniger produzierten. Der Umschlag beim für die Stahlproduktion benötigten Koks sank leicht.

Roll-on/Roll-off profitierte vom Einsatz größerer Schiffe, der Erhöhung der Anzahl der Streckenverbindungen und dem Wachstum bestehender Streckenverbindungen (Wachstum von 6,2 %). Sonstiges Stückgut stieg um 9,8 % infolge von höheren Exporten und u.a. einem höheren Antransport von Stahl sowie einem Anstieg des Aluminiumumschlags.

Aussichten
Der Hafenbetrieb geht davon aus, dass das Umschlagsvolumen 2018 weiter wachsen wird, wobei das Wachstum im Containersektor sich auf einem niedrigeren Niveau befinden wird als das außergewöhnliche Wachstum im Jahr 2017. Auch geht der Hafenbetrieb davon aus, das hohe Niveau der Investitionen im kommenden Jahr zu halten. Zu den wichtigen Projekten gehören u.a. die Entwicklung des Hartel Tank Terminals und die Anpassung der Hafenbahnlinie über den Theemsweg, wodurch der Schienentransport und der Schiffstransport einander nicht länger gegenseitig behindern.

Free Virtual Event

Digitalisierung in der Chemieindustrie
Webinar

Digitalisierung in der Chemieindustrie

Save the Date: October 22, 2025
Die Veranstaltung wird über die Netzwerke CHEManager und CITplus einem Publikum von insgesamt mehr als 100.000 Fachleuten in ganz Europa präsentiert.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.

Meist gelesen

Photo
08.08.2025 • News

Carbios und Indorama kooperieren bei rPET

Carbios wird recycelte Monomere bereitstellen, die von Indorama Ventures zu Filamenten für die Verstärkung von Reifen des Herstellers Michelin verarbeitet werden.

Photo
19.05.2025 • NewsChemie

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea

Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.