10.08.2020 • NewsWasserstoffBPEvonik

GET H2 plant erstes öffentlich zugängliches Wasserstoffnetz

Deutschlands erstes öffentlich zugängliches Wasserstoffnetz soll ab 2023 Industrieunternehmen in Niedersachsen und NRW zunehmend mit grünem Wasserstoff versorgen.

Mit dem Transport über 130 km Rohrleitungen und der Abnahme im Industriesektor...
Mit dem Transport über 130 km Rohrleitungen und der Abnahme im Industriesektor ist der GET H2 Nukleus eines der Vorreiterprojekte für eine ganzheitliche Wasserstoffinfrastruktur. (C) Evonik

BP, Evonik, Nowega, OGE und RWE Generation haben hierzu im März 2020 eine Absichtserklärung über die Entwicklung des Projektes GET H2 Nukleus unterzeichnet. Alle Unternehmen sind Mitglieder der Initiative GET H2.

Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger der Energiewende. Die Idee: Strom aus erneuerbaren Energien wird in Wasserstoff umgewandelt und als CO2-freier Energieträger in der Industrie und anderen Sektoren genutzt. Für den Transport von grünem Wasserstoff in Deutschland ist der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur zentral.

Der grüne Wasserstoff soll im niedersächsischen Lingen in einer 100 MW Elektrolyseanlage der RWE Generation aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Größtenteils über bestehende Gasleitungen der Fernleitungsnetzbetreiber Nowega und OGE, die auf den Transport von 100 % Wasserstoff umgestellt werden, sowie einen Teilneubau von Evonik, wird der Rohstoff zu industriellen Abnehmern wie Raffinerien und Chemieparks in Lingen, Marl und Gelsenkirchen transportiert. Der Zugang zu diesem Wasserstoffnetz soll wie bei Strom- und Gasnetzen jedem Erzeuger, Händler oder Verbraucher diskriminierungsfrei offenstehen. So ist die schnelle und verlässliche Integration weiterer Wasserstoffprojekte möglich.

Mit dem Aufbau einer solchen Infrastruktur bereiten die Projektpartner den Weg für eine nachhaltige nationale Wasserstoffwirtschaft und eine Technologieführerschaft Deutschlands in diesem Bereich.Die Produktion des grünen Wasserstoffs und die Belieferung der Kunden sollen bereits 2023 starten, soweit die erforderlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die notwendigen gesetzlichen Änderungen in den nächsten Monaten verabschiedet und umgesetzt werden. Das schafft die Basis für positive Investitionsentscheidungen der Partner.

Der Transport von Wasserstoff in eigenen Netzen wird bereits seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland und anderen europäischen Ländern durchgeführt. Bislang handelt es sich jedoch um private Netze der Industrie ohne Zugang für Dritte.

Die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus regenerativem Strom ermöglicht es, erneuerbare Energien über lange Strecken zu transportieren, über eine lange Zeit in großen Mengen zu speichern und in Sektoren einzusetzen, die sich einer direkten Elektrifizierung entziehen. Daher können die Erzeugung von grünem Wasserstoff und der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur bedeutende Schritte auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele sein.

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